Ali Abbasi (43) hat in Cannes mit nicht gerade eingeschüchterten Worten auf die Androhung einer Klage durch Donald Trumps (77) Anwaltsteam reagiert. Er konnte sogar darüber scherzen, dass gerichtlich gegen seinen Film «The Apprentice» vorgegangen werden soll. «Alle reden darüber, dass er viele Leute verklagt – aber sie reden nicht über seine Erfolgsquote», sagte der Regisseur im Rahmen einer Pressekonferenz, von der das Branchenmagazin «The Hollywood Reporter» berichtet.
«Oh, dieser verrückte iranische Kerl»
Marvel–Star Sebastian Stan (41) spielt in «The Apprentice», der bei den Filmfestspielen bei seiner Premiere am Montag rund acht Minuten lang Standing Ovations bekommen habe, den jungen Trump. Abbasi könne sich demnach vorstellen, welche Annahmen der ehemalige Präsident der USA wohl habe. Wenn er Trump wäre, würde er sich denken: «Oh, dieser verrückte iranische Kerl und ein paar liberale Foxxxx in Cannes haben sich zusammengetan und diesen Film gemacht, und er ist abgefuckt.»
Abbasi glaube aber nicht, dass es sich um einen Film handle, dem Trump besonders zu– oder abgeneigt sei, wenn er ihn sehen würde. Er wäre dazu bereit, sein Werk dem Ex–Präsidenten zu zeigen und auch mit diesem darüber zu diskutieren. Der Film sei laut des Magazins unter anderem schon als «überraschend humanistisches Porträt» beschrieben worden, er enthalte aber auch äusserst unschmeichelhafte und gar verstörende Szenen.
Einfach nur «Müll» und «pure Fiktion»?
Steven Cheung, der Sprecher von Trumps Präsidentschaftskampagne, erklärte laut US–Medienberichten nach der Premiere: «Wir werden eine Klage einreichen, um die eklatant falschen Behauptungen dieser angeblichen Filmemacher anzusprechen.» Bei diesem «Müll» handle es sich um «pure Fiktion, die Lügen sensationalisiert, die nachweislich widerlegt wurden». Da es sich bei «The Apprentice» aus Sicht von Trumps Seite um Verleumdung handle, solle der Film «niemals ans Tageslicht kommen».
Einen festen Termin für einen Kinostart gibt es bisher noch nicht, auch nicht in den USA. Abbasi scherzt, dass er die anstehende Wahl in den Vereinigten Staaten, bei der Trump erneut zum Präsidenten gewählt werden möchte, als Werbeveranstaltung für den Film sehe.