US-Schauspieler Gabriel Basso (28) wird gerade von vielen als Newcomer gefeiert. Dabei wurde er bereits als Kind zum Hollywood-Star: In «Super 8» arbeitete er 2011 unter der Regie von keinem Geringeren als Steven Spielberg (76). An der Seite von «John Wick»-Weltstar Keanu Reeves (58) war er zudem 2016 in «The Whole Truth - Lügenspiel» zu sehen, zu Reeves hat er sogar bis heute Kontakt.
Seit dem 23. März ist der 28-Jährige nun als Hauptdarsteller in der Agentenserie «The Night Agent» zu bewundern. In der Serie, die auf dem gleichnamigen Roman von Matthew Quirk beruht, spielt er den FBI-Agenten Peter Sutherland. Dieser arbeitet im Weissen Haus und erhält eines Tages einen Telefonanruf, der ihn in eine gefährliche Verschwörung hineinzieht. Sein Auftrag ist es fortan, die Zeugin Rose Larkin (Luciane Buchanan, 29) mit seinem Leben zu beschützen.
Was auf den ersten Blick nach einer vertrauten Geschichte klingt, hat bei den Zuschauern wohl einen Nerv getroffen: «The Night Agent» wurde bereits wenige Tage nach Erscheinen auf Platz eins der Netflix-Charts katapultiert, das Publikum sah sich die Thrillerserie bis Mitte April insgesamt über 500 Millionen Stunden an.
Der grosse Erfolg der Netflix-Agentenserie war auch für Gabriel Basso eine grosse Überraschung, wie er nun verrät. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht er zudem über seinen «älteren Bruder» Keanu Reeves und erklärt, warum Peter Sutherland kein guter James Bond wäre.
Wie überrascht waren Sie, dass «The Night Agent» so ein grosser Erfolg geworden ist?
Gabriel Basso: Ich war ganz schön geschockt. Es gibt eine Menge Dinge, die die Leute an den USA und westlichen Medien nicht wirklich mögen. Allein, dass es im Weissen Haus spielt... Ich habe erwartet, dass viele Menschen da Vorurteile haben, was passieren wird. Aber die Welt liebt es. Das war echt ein Schock für mich und eine Überraschung.
James Bond oder Jason Bourne - wem kommt Peter Sutherland am nächsten?
Basso: Ich denke, er ist eher ein Jason Bourne. Aber wenn ich mir jemand aussuchen dürfte, der ich sein darf, dann wäre es James Bond. Ich habe alle Bücher bei mir zuhause. Aber ich könnte ihn niemals spielen. Einfach weil er soviel cooler ist als ich und elegant und ich doch häufig ein Grobmotoriker bin. Aber er war schon immer absolute Spitze, etwa Sean Connery. James Bond ist einfach der Coolste! Peter Sutherland ist nicht cool genug. Peter ist emotional, stürzt sich kopfüber in die Gefahr und kämpft sich durch. James Bond ist eher relaxt, ruhig und sortiert die ganze Zeit. Ich finde nicht, dass Peter besonders sortiert ist (lacht).
In der Serie haben Sie eine grossartige Chemie mit Luciane Buchanan, die Rose spielt. Was war das Beste an der Arbeit mit ihr?
Basso: Das Beste war, dass wir auf derselben Seite standen, auch was die Beziehung angeht. Wir wollten, dass sich die Beziehung in einem realistischen Tempo entwickelt. In vielen aktuellen Shows rettet der Mann die Frau und sie fallen sofort übereinander her und sind direkt ein Paar. Mir gefiel es, dass Peter und Rose auch einfach nur Freunde hätten sein können. Dass er sie auch einfach hätte retten können und sie nicht romantisch miteinander werden müssen. Das war nur eine weitere Facette ihrer Beziehung. Dass es aber in erster Linie eine Freundschaft war, war denke ich erfrischend für die Zuschauer. Nicht so: «Oh er hat dich gerettet. Jetzt küsst euch» (lacht). Die Romanze entsteht ja auch erst, als sie beide an ihrem Tiefpunkt angekommen sind. Als er zum Staatsfeind Nummer eins wird, realisiert Peter erst, dass Rose immer noch da ist. Sie hätte längst verschwinden können, aber sie bleibt bei ihm.
Verrat spielt eine zentrale Rolle bei «The Night Agent». Hat es Sie auch persönlich ein bisschen paranoid gemacht?
Basso: Paranoid nicht. Aber in jeder Regierung mit viel Macht und wenig Rechenschaftspflicht gibt es eine Menge Manipulatoren und Lügner, die soviel Macht wie möglich an sich reissen wollen. Und als Bürger kannst du da nicht mehr viel machen, um sie zur Verantwortung zu ziehen. Es sollte aber einfach keine verräterischen Menschen mehr geben.
Eine Menge Stunts in der Serie haben Sie selbst durchgeführt. Haben Sie einen grossen sportlichen Ehrgeiz?
Basso: Ich versuche es. Ich finde, man sollte sich wenigstens einmal täglich fordern. Ich denke, das ist sehr wichtig. Viele Menschen fordern ihren Geist sehr, aber sie vernachlässigen ihren Körper. Die alten Griechen haben noch verstanden, dass physische Stärke so wichtig ist wie mentale.
Sie haben ein Bild für Keanu Reeves gezeichnet, wie Sie stolz auf Instagram gezeigt haben. Sie haben 2016 bei «The Whole Truth» zusammengearbeitet. Kennen Sie ihn besser?
Basso: Er ist wie ein älterer Bruder für mich. Er hat den Kontakt zu mir gehalten, als ich meine siebenjährige Schauspielpause eingelegt habe. Seitdem sind wir in ziemlich engem Kontakt und er war mir ein wirklich guter Freund.
Sie sind also auch noch ein Künstler. Ist das Ihre Zweitkarriere neben der Schauspielerei?
Basso: Ich denke, es gibt viele Parallelen. Martial Arts, das Zeichnen, Musik... Das hat alles auch mit Schauspielerei zu tun und formt sie auf vielfältige Art und Weise.
Was können Sie den Fans für die zweite Staffel versprechen? Wie ist Ihr Gefühl?
Basso: Ich kann den Fans versprechen, dass ich mein Bestes geben werde (lacht). Ich weiss natürlich noch nichts darüber. Aber ich fühle eine immense Verantwortung und Demut bezüglich der Position, in die ich gebracht wurde. Ich erwarte etwas Grossartiges und ich werde mein Bestes geben, meinen Teil dazu beizutragen.