Kritik an Andrew Lloyd Webber (74). Der Komponist hat sein Musical «Cinderella» in London abgesetzt. Manche Darsteller sollen dies erst über die Medienberichte erfahren haben.
Am 12. Juni dieses Jahres soll die letzte Vorstellung am West End über die Bühne gehen. Das berichtet «Deadline». Vor weniger als einem Jahr ist «Cinderella» erst gestartet. Trotz der Absetzung in London soll das Musical im nächsten Jahr runderneuert am New Yorker Broadway starten.
Die Verantwortlichen übermittelten den Schauspielern die Nachricht am Sonntag vor der Nachmittagsvorstellung. Darsteller, die nicht vor Ort waren, oder erst später Rollen in dem Märchen-Musical übernehmen sollten, erfuhren nur über die Medien von dem Aus. Summer Strollen (36), die demnächst die Rolle der Königin in «Cinderella» spielen sollte, postete bei Instagram ein Video. Darin sagt die Darstellerin, dass sie «über die sozialen Medien gefeuert» worden sei. Sie erfuhr von der Absetzung über einen Artikel, den eine Freundin ihr geschickt hatte. Nur ihr Agent habe eine E-Mail von den Machern bekommen.
«Das Geschäft ist auch so hart genug»
Auch die Darstellerin der Cinderella, Carrie Hope Fletcher (29) zeigte sich empört. Sie war nicht persönlich vor Ort, habe aber auch keinen Anruf erhalten, bevor die Nachricht durch die Medien ging. Das schrieb sie in einem mittlerweile gelöschten Post auf Instagram.
Auf Twitter kritisierte sie die Art und Weise, mit der dem Team die Kündigung überbracht wurde. «Ich glaube nicht, dass ich die richtigen Worte finde», schreibt sie. «Und wenn ich sie hätte, würde man mir wahrscheinlich raten, sie nicht zu sagen. Liebe Grüsse an alle, die von den heutigen Nachrichten betroffen sind und von der Art und Weise, wie diese Nachrichten übermittelt wurden».
Schauspieler Robert Lindsay attackiert Andrew Lloyd Webber direkt: «Schockierend und unverzeihlich von einem Mann, der so viel an diesem unsicheren Beruf verdient hat, diejenigen, die verzweifelt nach Arbeit suchen, über die sozialen Medien zu entlassen. Andrew Lloyd Webber, das Geschäft ist auch so schon hart».
Andrew Lloyd Webber weist Vorwürfe zurück
Andrew Lloyd Webbers Firma «Really Useful Group» weist die Vorwürfe zurück. «Jeder, der an ‹Cinderella› beteiligt war, wurde telefonisch, per E-Mail oder persönlich kontaktiert (einige durch Agenten), bevor die Nachricht am Abend veröffentlicht wurde», teilte das Unternehmen gegenüber BBC News mit. «Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass die Menschen vor der Veröffentlichung informiert wurden, und gleichzeitig zu steuern, wie schnell sich die Informationen in den sozialen Medien verbreiten würden, sobald die Menschen informiert waren».