Auch die Musikwelt protestiert gegen das brutale Vorgehen von Wladimir Putin (69) in der Ukraine. Viele Bands boykottieren Russland nun mit ihren Auftritten und positionieren sich via Social Media.
Der Australier Nick Cave (64) gab am 1. März bekannt, dass er und seine Band sich von einem geplanten Auftritt in Russland und der Ukraine zurückziehen würden. Sie hätten keine andere Möglichkeit, heisst es in einem Statement auf Twitter. «Ukraine, wir stehen zu euch und zu all denen in Russland, die sich dieser brutalen Tat widersetzen, und wir beten, dass dieser Wahnsinn bald beendet wird», heisst es in der Erklärung.
Situation ist grösser als Stadion-Rock
Die Amerikaner Green Day hätten am 29. Mai in Moskau vor 45.000 Menschen spielen sollen. «Schweren Herzens halten wir es angesichts der aktuellen Ereignisse für notwendig, unsere bevorstehende Show in Moskau im Spartak-Stadion abzusagen», erklärte die Band in einer Instagram-Story. «Wir sind uns bewusst, dass es in diesem Moment nicht um Stadion-Rockshows geht, es ist viel grösser als das.» Sie seien sich sicher, dass es eine Zeit geben werde, in der sie wieder zurückkommen würden.
Auch die Schotten Franz Ferdinand haben ihre Shows in St. Petersburg und Moskau im Juni und Juli aufgrund von Russlands aggressivem Vorgehen abgesagt. In einem Statement erklärte Sänger Alex Kapranos (49) auf Twitter, dass die Band in 17 Jahren eine tiefe Beziehung mit ihren russischen Fans aufgebaut hätte. Auch hätten sie sich mit vielen russischen Freunden zur aktuellen Situation ausgetauscht. «Wir wissen, dass ihr den Wahnsinn in der Führung eures Landes seht. Wir wissen, dass ihr keinen Krieg wollt.»
Das One-Direction-Mitglied Louis Tomlinson (30) gab auf Twitter bekannt, dass sowohl sein Auftritt in Kiew als auch sein Auftritt in Moskau im Juli diesen Jahres abgesagt wurden. «Die Sicherheit meiner Fans ist meine Priorität und meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine und all denen, die unter diesem unnötigen Krieg leiden», so der Amerikaner.
«Mein Herz ist gebrochen»
Der Brite Yungblud (24) positionierte sich in den sozialen Medien mehrfach zu Putins Krieg in der Ukraine. «Ich bin untröstlich zu verkünden, dass ich meine für diesen Sommer geplanten russischen Shows absagen werde», so der Musiker via Twitter. Sein Herz sei gebrochen, die bösartigen Taten des Regimes würden die Ideale der Menschen, die er in Russland getroffen habe, nicht widerspiegeln.
Yungblud fügte dann eine Botschaft an das ukrainische Volk hinzu und schrieb: «Mein Herz ist bei euch - ihr habt bereits eine solche Stärke und Entschlossenheit gezeigt, indem ihr dieser unnötigen Invasion Widerstand leistet. Jeder verdient es, der Schöpfer seines eigenen Schicksals zu sein, anstatt es durch Kriegshandlungen und Aggressionen aufgezwungen zu bekommen. Ukraine, ich verspreche, ich komme so schnell wie möglich zurück!»
Auch das amerikanische Indie-Pop-Trio AJR twitterte am vergangenen Freitag, dass sie ein Konzert im Oktober absagen würden. In ihrer Mitteilung dankten sie ihren russischen Fans, die sich dem kriminellen Verhalten ihres Landes widersetzen. «Unsere Herzen sind bei den Menschen in der Ukraine. An diesem Punkt ist es das Beste, was man tun kann, fehlerfreie Informationen zu teilen.»
Park-Live-Festival ohne The Killers und Iggy Pop
Die amerikanische Rockband The Killers hat sich nicht direkt via Social Media zum Thema gemeldet - ein Sprecher allerdings bestätigte gegenüber «Billboard», dass sie ihren Auftritt Mitte Juli beim Park Live Festival in Moskau aufgrund der Geschehnisse abgesagt hätten.
Dieses Festival wird auch auf den US-Amerikaner Iggy Pop (74) verzichten müssen. Der Godfather of Punk twitterte, das sei aufgrund der aktuellen Ereignisse notwendig. «Unsere Gedanken sind bei den Ukrainern und all den mutigen Menschen, die sich dieser Gewalt widersetzen und Frieden suchen», heisst es weiter auf Twitter.
Auch die britische Rockband Bring Me the Horizon sagte ihre Konzerte via Twitter ab. «Aus Solidarität mit der Ukraine und um uns gegen die von der russischen Führung begangenen Gräueltaten zu wehren, müssen wir unsere bevorstehenden Termine in Russland, Belarus und der Ukraine absagen», heisst es in ihrer Erklärung. «Wir haben Ehrfurcht vor dem Mut, den das ukrainische Volk gerade jetzt zeigt, und wir beten für eine baldige Rückkehr zum Frieden.»