Die Polizei wird nicht beantragen, dass Marius Borg Høiby (27) weiter in Untersuchungshaft bleibt. Der Sohn der Kronprinzessin Mette–Marit (51) wird freigelassen, wenn die Haftzeit wie geplant am heutigen Mittwoch (27.11.) abläuft. Das gab die Polizei am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung bekannt.
Marius Borg Høiby seit einer Woche in Untersuchungshaft
Vor genau einer Woche wurde beschlossen, dass Høiby eine Woche lang in Untersuchungshaft bleiben muss. Die Entscheidung wurde bei einer Haftbesprechung am vergangenen Mittwochnachmittag getroffen. Wie die norwegische Zeitung «Se Og Hor» weiter zusammenfasst, wird Høiby unter anderem Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Dies ist das erste Mal, dass ein Mitglied der norwegischen Königsfamilie in Gewahrsam genommen wird.
Damals beantragte die Polizei eine zweiwöchige Untersuchungshaft für Høiby, es wurde jedoch nur eine Woche gewährt. Der Verteidiger Øyvind Bratlien sagte damals gegenüber dem «Dagbladet», dass sie dies für vielversprechend hielten. «Es zeigt, dass das Gericht kritisch gegenüber dem Vorgetragenen ist. Eine Woche ist viel besser als zwei Wochen. Wir halten das für vielversprechend», sagte Høiby.
Am heutigen Mittwoch sollte das Gericht eine neue Bewertung von Høibys Aufenthalt im Gefängnis vornehmen. Danach wurde entschieden, dass er freigelassen wird – obwohl der Fall noch untersucht wird.
Dritte Verhaftung in diesem Herbst
Høiby war am Montag (18.11.) vor einer Woche zum dritten Mal in diesem Herbst verhaftet worden. Damals wurde er wegen Vergewaltigung angeklagt. Die Polizei hat auf der Grundlage von Informationen, die während den laufenden Ermittlungen aufgetaucht sind, einen Bericht eingereicht. Laut «TV 2» fand die Polizei Videos von einer angeblichen Vergewaltigung auf Høibys eigenem Handy.
Zeitgleich mit seiner Verhaftung und dem Transport in das zentrale Haftzentrum im Hof des Osloer Polizeipräsidiums durchsuchten die Ermittler in einer gross angelegten Aktion das Haus von Høiby in Skaugum – nur hundert Meter vom Haus der Kronprinzenfamilie entfernt.
Am Dienstag (19.11.) kündigte die Polizei an, dass sie den 27–Jährigen in Untersuchungshaft nehmen wolle. Bevor der Fall am darauffolgenden Mittwoch (20.11.) um 14 Uhr vor dem Bezirksgericht verhandelt wurde, erweiterte die Polizei die Anklage jedoch auf zwei Vergewaltigungen, unter anderem aufgrund von Ermittlungsergebnissen aus den Nacht– und Morgenstunden.
Die Gesamtzahl der Opfer in dem Verfahren gegen Borg Høiby erhöhte sich laut «Se Og Hor» auf sechs. Høiby bestreitet eine strafrechtliche Schuld in diesen Fällen.