Gleich zu Beginn des frischen Kino-Monats müssen die Recken der «Guardians of the Galaxy» zum nunmehr dritten Mal das Universum und nebenbei auch noch einander retten. Wer es statt des Marvel-Franchises eher mit der fast genauso umtriebigen «Fast & Furious»-Reihe hält, bekommt Mitte Mai den zehnten Streich von Vin Diesels (55) PS-Grossfamilie serviert. Unter das Meer entführt derweil Disneys Realverfilmung des Klassikers «Arielle, die Meerjungfrau» - und unter die Erde bittet Nicolas Cage (59) als übersteuerter Vampirfürst Dracula in «Renfield».
«Guardians of the Galaxy Vol. 3», 3. Mai
In «Guardians of the Galaxy Vol. 3» gewöhnt sich unsere geliebte Gang von Aussenseitern langsam an ihr Leben auf Knowhere. Aber es dauert nicht lange, bis ihr Alltag durch Rockets turbulente Vergangenheit auf den Kopf gestellt wird. Peter Quill (Chris Pratt, 43), der noch immer sehr unter dem Verlust von Gamora (Zoe Saldana, 44) leidet, muss erneut sein Team zusammenbringen, um mit vereinten Kräften das Universum zu verteidigen und Rockets Leben zu retten. Eine Mission, die möglicherweise zum Ende der Guardians, wie wir sie kennen, führt.
Einschätzung:
Der zehrende Krieg gegen Thanos ist vorbei, hat aber auch bei den Guardians tiefe Spuren hinterlassen. Wer sich nicht mehr genau darüber im Klaren ist, wie der «Infinity War» Star-Lord und Co. zurückgelassen hat, sollte gegebenenfalls noch einmal sein Gedächtnis auffrischen, ehe Volume 3 im Kino ansteht. Der Film selbst bietet die gewohnte Mischung aus Action, Klamauk und Retro-Mucke, für die Regisseur James Gunn (56) und «Guardians of the Galaxy» seit jeher stehen.
«Fast & Furious 10», 17. Mai
Im Verlauf zahlreicher Missionen und allen Widrigkeiten zum Trotz ist es Dominic Toretto (Vin Diesel) und seiner Familie noch immer gelungen, all ihre Gegner, die sich ihnen in den Weg gestellt haben, zu überlisten, zu übermannen und zu überholen. Jetzt müssen sie sich dem tödlichsten Gegenspieler stellen, mit dem sie es jemals zu tun hatten: Eine entsetzliche Bedrohung, die sich aus dem Schatten ihrer Vergangenheit erhebt, angetrieben von Durst nach Rache und fest entschlossen, die Familie zu zerschmettern und jeden für immer zu zerstören, der Dom von Bedeutung ist.
Einschätzung:
Nach der Übertreffungslogik, mit der die «Fast & Furious» seit mehr als 20 Jahren überaus erfolgreich operiert, wird es für Dom und Partner langsam eng - in Teil neun bereisten sie mit ihren Boliden immerhin das Weltall. Schon der Trailer zum zehnten Streich zeigt jedoch, dass Diesel und Co. wieder alles geben, um möglichst fern der physikalischen Gesetze für Action zu sorgen. Speziell Jason Momoa (43), der den neuen Superschurken mimt, scheint seine Spielfreude auf Anschlag und noch etwas weiter gedreht zu haben. Fans der Reihe leuchten jetzt schon die Augen, alle anderen holen sich durch ungläubiges Kopfschütteln ein Schleudertrauma.
«Arielle, die Meerjungfrau», 25. Mai
Arielle (Halle Bailey, 23), die jüngste und eigenwilligste Tochter von König Triton (Javier Bardem, 54), sehnt sich danach, mehr über die Welt jenseits des Meeres zu erfahren und verliebt sich bei einem Besuch an der Oberfläche in den attraktiven Prinz Erik (Jonah Hauer-King, 27). Obwohl Meerjungfrauen der Umgang mit Menschen verboten ist, muss Arielle ihrem Herzen folgen. Sie geht einen Pakt mit der bösen Meerhexe Ursula (Melissa McCarthy, 52) ein. Dieser gibt ihr zwar die Chance, das Leben an Land kennenzulernen, bringt aber letztlich ihr Leben - und die Krone ihres Vaters - in Gefahr.
Einschätzung:
Was für eine frustrierende Erkenntnis: Auch im Jahr 2023 existieren noch Ewiggestrige, die sich daran stören, dass eine fiktive Figur wie Arielle von einer schwarzen Darstellerin verkörpert wird. Ein anderer Kritikpunkt, der im Gegensatz hierzu seine Daseinsberechtigung hat, ist die Frage nach der Realverfilmung als solche. Disney hat es sich in den vergangenen Jahren angewöhnt, seine grössten Zeichentrick-Klassiker in das Hier und Jetzt zu verfrachten. Zuletzt mit «Pinocchio» und generell immer häufiger ging das aber gehörig in die Hose. Vermag «Arielle» den Charme des Originals in die Realität zu übersetzen?
«Renfield», 25. Mai
Renfield (Nicholas Hoult, 33) ist gezwungen, die Beute seines Meisters Dracula (Nicolas Cage) zu beschaffen und dessen Befehle auszuführen - ganz gleich, wie schändlich sie auch sein mögen. Nun, nach Jahrhunderten der Knechtschaft, ist er jedoch bereit, aus dem Schatten des Fürsten der Finsternis herauszutreten und ein neues Leben zu beginnen. Dazu muss es ihm jedoch gelingen, seine Abhängigkeit von seinem Herrn zu beenden.
Einschätzung:
Nicolas Cage als theatralischer Vampirfürst Dracula, der berühmteste Blutsauger der Welt? Das klingt nach einem «Match made in Heaven». Schon in «Massive Talent» bewies Cage zuletzt wieder eindrucksvoll, ein grossartiges Comedy-Timing zu besitzen. Auch in der überzeichnet-blutigen Horror-Komödie «Renfield» geht er einmal mehr mit inbrünstiger Spielfreude ans Werk.