Die Filmfestspiele von Venedig haben ihr Programm bekannt gegeben. Zwei Namen stechen dabei besonders heraus: Roman Polanski (89) und Woody Allen (87) sind mit ihren jeweils neusten Filmen dabei. «The Palace» (Polanski) und «Coup de Chance» (Allen) laufen zwar nicht im Wettbewerb, aber bemerkenswert ist die Einladung schon. Beide Regisseure gelten in vielen Teilen der (Film)welt als Personae non gratae.
Roman Polanski stand 1977 wegen der «Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel» einer 13-Jährigen vor Gericht. Das Verfahren wurde schliesslich in «ausserehelichen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen» geändert. Polanski sass eine Zeitlang im Gefängnis. Zwei weitere Frauen warfen dem Regisseur später ebenfalls Vergewaltigung vor. Beide waren zur mutmasslichen Tatzeit ebenfalls minderjährig.
Woody Allen wird ebenfalls sexueller Missbrauch vorgeworfen. Er soll seine Adoptivtochter Dylan missbraucht haben, als sie sieben Jahre alt war. Seine letzten Filme starteten nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Woody Allen wird in Venedig sogar als Gast erwartet - anders als Polanski, dem eine Auslieferung in die USA drohen würde.
Bradley Cooper, David Fincher und Co.: Diese Filme laufen im Wettbewerb
Während Woody Allen und Roman Polanski ausser Konkurrenz laufen, haben die Filmfestspiele in Venedig ein durchaus lukratives Programm im Wettbewerb.
Ins Rennen um den Goldenen Löwen geht etwa Bradley Cooper (48). Der Superstar stellt seine zweite Regiearbeit vor. In «Maestro» geht es um den grossen Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein (1918-1990). Cooper spielt auch die Hauptrolle.
Ebenfalls im Wettbewerb: «Sieben»-Regisseur David Fincher (60) mit «The Killer» um einen von Michael Fassbender (46) gespielten Auftragsmörder. «Heat»-Macher Michael Mann (80) zeigt sein Biopic «Ferrari» mit Adam Driver (39). Filmemacherin Sofia Coppola (52) bringt «Priscilla» über die Elvis-Gattin Priscilla Presley (78) an den Lido.
Die Filmfestspiele von Venedig laufen vom 30. August bis zum 9. September 2023.