Auch wenn Taylor Swift (33) und Beyoncé (42) im Jahr 2023 auf ihren Mega–Tourneen riesige Hallen füllten, war nur einem Bruchteil ihrer Millionen Fans das Glück beschieden, Tickets für die spektakulären Live–Shows zu ergattern. Für alle, die nicht dabei sein konnten, machten sie ihre Konzert–Events in Form von aufwändig produzierten Filmen hautnah erlebbar.
Noch während ihrer laufenden Tournee brachte die mittlerweile zur «Person of the Year 2023» gekrönte Taylor Swift den Konzertfilm «Taylor Swift: Eras Tour» in die Kinos. Das fast dreistündige Werk präsentiert Mitschnitte ihrer zwischen dem 3. und 5. August im SoFi Stadium in Inglewood bei Los Angeles absolvierten Shows. Wie bei der Sängerin üblich, brach sie auch mit diesem Konzertfilm einen weiteren Umsatzrekord. Nach dem Kinostart am 13. Oktober in über 100 Ländern spielte er am Eröffnungswochenende allein in den USA rund 92,8 Millionen US–Dollar ein – der mit Abstand beste Start eines Konzertfilms aller Zeiten.
«Taylor Swift: The Eras Tour» bringt Ticketing–Systeme zum Absturz
Ähnlich wie bei dem Verkauf ihrer heissbegehrten Konzerttickets brachte die grosse Nachfrage nach Karten für den Konzertfilm ebenfalls zwischenzeitlich die Ticketing–Apps zum Absturz. Der Kinogigant AMC konstatierte im «Hollywood Reporter» trocken: «AMC ist sich bewusst, dass kein Ticketing–System in der Geschichte bisher in der Lage gewesen zu sein scheint, die enorme Nachfrage von Taylor–Swift–Fans zu befriedigen, wenn Tickets zum ersten Mal auf den Markt gebracht werden.»
Wiedergeburt im Kinosaal: «Renaissance: A Film by Beyoncé»
Am 1. Dezember folgte Swifts Kollegin und grösste Konkurrentin Beyoncé ihrem Beispiel und veröffentlichte ihrerseits einen eigenen Konzertfilm, der die Shows ihrer sechsmonatigen «Renaissance World Tour» dokumentiert, Blicke hinter die Show–Kulissen bietet und zudem die vier Jahre dauernden Vorbereitungen zur Tournee dokumentarisch nacherzählt.
«Renaissance: A Film by Beyoncé» entwickelte sich zwar nicht zu einem Mega–Blockbuster wie Swifts Konzertfilm, spielte aber dem «Hollywood Reporter» zufolge in den ersten drei Tagen in Nordamerika immerhin 21,8 Millionen US–Dollar ein. Abseits des Kontinents beliefen sich die Gesamteinnahmen im selben Zeitraum allerdings auf lediglich 6,4 Millionen US–Dollar. Die Veröffentlichung des Films zelebrierte Beyoncé mit zwei Premierenfeiern in Los Angeles und London. Zu der Veranstaltung in Grossbritannien kam auch ihre Kollegin Taylor Swift vorbei und revanchierte sich für Beyoncés Besuch bei der Premiere ihres eigenen Konzertfilms im Oktober zuvor.
Konzertfilm–Boom als Post–Covid–Phänomen
Vor allem der riesige Erfolg von «Taylor Swift: The Eras Tour» dürfte den in den letzten Jahren zu beobachteten Trend, Konzerterlebnisse in Kinoevents zu verwandeln, noch weiter verstärken. Angefacht wurde dieser bereits während der Corona–Pandemie in den Jahren 2020 und 2021. Da aufgrund der Schutzmassnahmen keine Live–Events vor Publikum stattfinden konnten, traten viele Acts wie Miley Cyrus (31), James Blunt (49), Coldplay oder Nick Cave (66) einfach vor Kameras statt vor Menschen auf und brachten die Konzerte dann per Stream zu ihren Fans.
Kult–Konzertfilm «Stop making Sense» feiert Kino–Jubiläum
Im Jahr 2023 beförderten neben Taylor Swift und Beyoncé auch noch weitere Superstars der Musikszene ihre Konzerte auf die grosse Leinwand. Beispielsweise Billie Eilish (22) mit ihrem Konzertfilm «Live At The O2 (Extended Cut)», der am 27. Januar einmalig in über 2.000 Kinos gezeigt wurde. Auch die Metal–Band Metallica liess mit dem Kino–Event «Metallica: M72 World Tour Live From Arlington, TX» ihre Fans am 19. und 21. August weltweit an ihren Live–Shows teilhaben. Zudem kehrte der legendäre Konzertfilm «Stop Making Sense» der Avantgarde–Band Talking Heads aus dem Jahr 1983 anlässlich seines 40. Jubiläums mit 4K–Remaster noch einmal in die Kinos zurück.