Im Superhelden–Spektakel «Deadpool 3», das nach gegenwärtigem Stand im Sommer 2024 in den Kinos erscheinen soll, gibt nicht nur Grossmaul Deadpool (Ryan Reynolds, 46) sein Debüt im Marvel Cinematic Universe. Auch ein gewisser, mit Adamantium–Klauen bewehrter anderer Superheld, der zuvor in den «X–Men»–Filmen zu sehen war, betritt zum ersten Mal die ausufernde, geteilte Marvel–Welt von Spider–Man, Iron Man, Thor und Co.
Wolverine erstmals in Original–Kostüm
Die Rede ist natürlich von Superheld Wolverine, auch bekannt als Logan, der in modernen Kinofilmen noch nie von einem anderen Darsteller als Hugh Jackman (54) verkörpert worden ist. Der australische Fan–Liebling gab sein Comicfilm–Debüt im Jahr 2000 in «X–Men» von Bryan Singer (57). Über zwei Dekaden war Jackman im Anschluss in fünf weiteren «X–Men»–Teilen zu sehen.
Daneben erhielt die oft wütende und brutale Einzelgänger–Figur mit «X–Men Origins: Wolverine» (2009), «Wolverine: Weg des Kriegers» (2013) und «Logan – The Wolverine» (2017) auch ihre eigene Spin–off–Filmtrilogie. Eigentlich war die Geschichte des Charakters mit «Logan» auserzählt, verstarb die Titelfigur doch in James Mangolds (59) düsterem Trilogie–Abschluss.
Da «Logan» jedoch im Jahr 2029 spielt, wird «Deadpool 3» zeitlich vor der Handlung dieses Films angesiedelt sein. Wolverine ist daher noch am Leben.
Ein erstes, im Juli erschienenes Szenenbild zu «Deadpool 3» hat Wolverine–Fans bereits ekstatisch gestimmt, denn auf dem Foto trägt die Figur zum ersten Mal das originale, aus den Marvel–Comics bekannte gelb–blaue Kostüm. Zuvor hatte sich Darsteller Jackman vehement gegen Wolverines gelben Anzug ausgesprochen. «Einer der Segnungen ist, dass ich kein Spandex tragen muss», erklärte der Australier im Jahr 2009, und fügte hinzu: «Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass ich und gelbe Strumpfhosen nicht miteinander auskommen!»
Eine mittlerweile fast obligatorische Jackman–Szene mit freiem Oberkörper wie bei Wolverines Leinwand–Debüt in «X–Men» werden «Deadpool 3»–Hauptdarsteller und –Produzent Ryan Reynolds und Regisseur Shawn Levy («Stranger Things», 55) mit Sicherheit aber auch wieder in den kommenden Marvel–Film schmuggeln können.
So wurde Hugh Jackman wieder zu Wolverine
Hugh Jackman stählte seinen mittlerweile 54–jährigen Körper nach eigener Aussage in sechsmonatigem, intensiven Training für die Rückkehr in seine wohl ikonischste Rolle. 8.000 Kalorien soll der Star in diesem Zeitraum täglich zu sich genommen haben. Seine reichliche Diät zum Muskel– und Masse–Aufbau teilte er auch vor einiger Zeit auf X (vormals Twitter). Jackman hat nach eigener Aussage zur Vorbereitung auf «Deadpool 3» so viele Hühnchen verschlungen, dass er es für nötig befand, sich öffentlich bei allen Veganern, Vegetariern und Hühnern dieser Welt zu entschuldigen.
Wolverine und Deadpool – zwei vom gleichen Schlag?
In den «X–Men»–Filmen und der Wolverine–Spin–off–Trilogie war die mürrische Figur Logan/Wolverine nicht in erster Linie für humorvolle Momente bekannt. Wie sich der Superheld daher nun in die von respektlosem Meta–Humor und popkulturellen Anspielungen geprägte Welt von Deadpool einfügen wird, bleibt abzuwarten.
Die Schauspieler Reynolds und Jackman liefern darauf allerdings wohl bereits einen Vorgeschmack. Denn nicht erst seit Bekanntgabe von Jackmans Mitwirken in «Deadpool 3» kriegen sie sich öffentlich immer wieder spielerisch in die Haare. So bat etwa Hugh Jackman zu Beginn dieses Jahres in einem ironischen Instagram–Video die Oscar–Academy darum, Ryan Reynolds keinen Goldjungen zu verleihen, da er im Zuge der Produktion des neuen Films das kommende Jahr mit dem Deadpool–Darsteller verbringen müsse. «Bitte, bitte, aus tiefstem Herzen, bestätigen Sie Ryan Reynolds nicht auf diese Weise», sagte Jackman wörtlich.
Diese Art von respektlosem, abschätzigen Humor dürfen Fans auch für «Deadpool 3» wieder erwarten. Denn schliesslich nahm Hauptdarsteller Reynolds, der auch als Autor an den «Deadpool»–Filmen beteiligt ist, die Figur Wolverine und ihren Darsteller in den bisherigen zwei Teilen der Filmreihe schon mehrfach auf teilweise urkomische Art aufs Korn.
Düstere Antihelden, die vor Mord nicht zurückschrecken
Einige Gemeinsamkeiten zwischen Deadpool und Wolverine sind bei allen Unterschieden allerdings auch nicht von der Hand zu weisen. Beide Figuren zählen eindeutig zu den Antihelden der Marvel–Comics und –Filme, die Origin–Geschichten von beiden Figuren sind relativ düster, und sowohl Wolverine als auch Deadpool gehen ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen.
Gerade letzteres dürfte besonders in «Deadpool 3» voll zur Geltung kommen, erhält der Superhelden–Film doch in den USA als erster Marvel–Titel überhaupt ein sogenanntes R–Rating, und ist daher erst ab 17 Jahren freigegeben. Wie in «Deadpool 1 und 2» dürften somit wieder abgetrennte Körperteile und Eingeweide über die Leinwand fliegen, während Wolverine mit seinen Adamantium–Klauen Gegner in Stücke reisst.
Eine weitere Ähnlichkeit stellen die sagenhaften regenerativen Fähigkeiten von Wolverine und Deadpool dar. Während Wolverine so im Kampf nahezu unbesiegbar wird, ist Deadpool wohl gar unsterblich, und kann etwa nach Belieben abgehackte Hände oder Beine nachwachsen lassen.
Neben Jackman und Reynolds werden in «Deadpool 3» auch Jennifer Garner (51) als Elektra und «The Crown»–Star Emma Corrin (27) als eine noch unbekannte Schurkin mitwirken. Aus den vorherigen Teilen kehren zudem Morena Baccarin (44) als Deadpools grosse Liebe Vanessa, Brianna Hildebrand (27) als X–Men–Mitglied Negasonic Teenage Warhead, Leslie Uggams (80) als Deadpools Mitbewohnerin Blind Al und Karan Soni (34) als Deadpools Chauffeur Dopinder zurück. Stefan Kapičić (44) spricht im englischen Original erneut X–Men–Mitglied Colossus ein.
«Deadpool 3» soll nach derzeitigem Stand am 3. Mai 2024 in den US–Kinos erscheinen. Aufgrund des anhaltenden Doppelstreiks in der US–Filmindustrie könnte sich dieser Termin allerdings noch einmal ändern.