Constantin-Chef Martin Moszkowicz (65) hat sich im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Regisseur und Schauspieler Til Schweiger (59) am Set von «Manta, Manta - Zwoter Teil» geäussert. Im Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erklärte er: «Ich nehme die Vorwürfe sehr ernst, und wir haben mit einer intensiven Aufklärung begonnen.»
Zwei gemeinsame Filme
Über die Zusammenarbeit erklärt der Vorsitzende des Vorstandes der Constantin Film AG: «Wir hatten in den 1990er-Jahren eine Reihe von Filmen mit Til Schweiger gemacht, aber die letzten zwölf, fünfzehn Jahre nicht zusammengearbeitet.» Im vergangenen Jahr habe man dann wieder zwei Filme von und mit Schweiger gemacht: «Das Beste kommt noch» und «Manta Manta - Zwoter Teil».
Die erste Produktion sei problemlos verlaufen, «bei der zweiten ist es zu sehr bedauerlichen Vorfällen gekommen», bestätigt Moszkowicz. «Ich bitte um Verständnis: Wir haben als Arbeitgeber gegenüber allen Mitarbeitern eine Fürsorgepflicht, auch gegenüber Til Schweiger», sagt er. Alkoholkonsum während der Arbeitszeit, am Arbeitsplatz, bei Dreharbeiten «ist bei uns ausgeschlossen». Das sei vertraglich festgelegt. «Als Arbeitgeber müssen und wollen wir einen sicheren Arbeitsplatz bieten, an dem es respektvoll zugeht.»
Um das zu gewährleisten, habe Constantin «schon lange bevor diese Sache jetzt in den Medien aufgeschlagen ist, einen ‹Code of Conduct› formuliert». Seit über einem Jahr gebe es zudem «eine unabhängige, externe Vertrauensperson, an die sich jeder Mitarbeiter wenden kann, wenn es etwas zu beanstanden gibt, auch unter Wahrung der Anonymität».
Konkrete Vorwürfe der Crewmitglieder
Zu den konkreten Vorwürfen von Crewmitgliedern, die der «Spiegel» vor einer Woche öffentlich machte, sagte Moszkowicz: Til Schweiger sei am betreffenden Drehtag «augenscheinlich stark alkoholisiert - von einem Mitarbeiter der Constantin Film daran gehindert worden, mit der Arbeit am Drehort zu beginnen. In der anschliessenden Auseinandersetzung kam es zu einer Tätlichkeit». Dafür habe der Filmemacher eine «Abmahnung mit Androhung von Kündigung und Schadensersatz im Wiederholungsfall» erhalten.
«Ich hoffe, Til bekommt seine Probleme in den Griff», sagt der Constantin-Chef in dem Interview. Derzeit seien keine weiteren Projekte über die beiden bereits hergestellten Filme hinaus geplant.