Die Westminster Abbey zählt zu den beliebtesten Touristenattraktionen Londons. Jahr für Jahr zieht die Traditionskirche der britischen Royals, in der bereits seit Jahrhunderten die Krönungszeremonien und wichtigsten Hochzeiten stattfinden, weit über eine Million Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Medienberichten zufolge soll das Gebäude im Stil der französischen Hochgotik nun eine neue Empfangshalle erhalten, mit der die Besucherströme in Zukunft besser organisiert werden können.
Wie der britischen «Daily Mail» zu entnehmen ist, soll der rund 13 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 15 Millionen Euro) teure Neubau auf der Westseite der Kirche nach König Charles III. (75) benannt werden, der in der Westminster Abbey am 6. Mai 2023 zum neuen König gekrönt wurde. Der neue und «prestigeträchtigere» Eingang soll mit moderneren Kassen– und Sicherheitsbereichen ausgestattet werden und den Besucherinnen und Besuchern einen imposanteren ersten Eindruck des Kirchenschiffes bieten.
Fertigstellung für 2026 geplant
Die Pläne für das Bauprojekt wurden bereits 2019 vorgestellt, jedoch während der Covid–Pandemie zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Wie es heisst, soll der König die vorgestellten Entwürfe für den einstöckigen Vorbau, erstellt von dem britischen Architekten Ptolemy Dean, bereits genehmigt haben. Mit einer Fertigstellung wird im Jahr 2026 gerechnet.
Wie der Dekan der Westminster Abbey betont, werden für das Projekt keine öffentlichen Gelder verwendet. Die Baukosten sollen allein durch Spenden aufgebracht werden.
Architekturkritiker kritisiert «Langweiligkeit» der neuen Lobby
Der «Daily Mail» zufolge gibt es an der dezenten Ausgestaltung des geplanten Bauwerks Kritik von dem führenden Architekturkritiker Tim Abrahams.
Dieser wird von dem Blatt mit folgenden Worten zitiert: «Charles möchte, dass neue Gebäude so klein, anonym und unsichtbar wie möglich sind, und dieses ist sicherlich so klein, unsichtbar und anonym wie möglich.» Die neue Eingangshalle bezeichnete er als «sehr langweiliges Gebäude», das angesichts der hohen Baukosten eine «verpasste Chance» darstelle.