Ob als attraktiver Viscount Anthony im Netflix–Hit «Bridgerton» oder charismatischer Prinz Fiyero in der Musicalverfilmung «Wicked»: Mit seinem umwerfenden Charme hat Jonathan Bailey (36) in den vergangenen Jahren die Herzen des weiblichen und männlichen Publikums gleichermassen erobert. Aber wie sieht es privat bei dem Schauspielstar aus? In einem Interview fand der 36–Jährige nun deutliche Worte.
Sein Privatleben bleibt ein Geheimnis
Über seinen Beziehungsstatus wolle er nicht sprechen, sagte Bailey der «Vogue». Über seine Identität als queerer Mann spricht der Schauspieler hingegen offen und gibt zu: «Ich glaube, andere Leute haben meine Sexualität verstanden, bevor ich mir dessen überhaupt bewusst war.»
Seine Zugehörigkeit zur LGBTQIA+–Community zu verstehen und voll zu akzeptieren, sei eine schrittweise Erkenntnis gewesen, sein Coming–out habe er in seinen frühen Zwanzigern gehabt. Dabei habe ihm auch eine Frau geholfen, mit der er damals zusammen war.
«Es ist interessant, wie binär man ist. Man wird entweder als das eine oder das andere wahrgenommen», sagt Bailey. «So habe ich es damals gesehen, aber es gibt so viele Nuancen. Meine Erfahrung mit dieser Beziehung damals war nicht, dass ich im Verborgenen war.» Seine Ex–Freundin sei «nach wie vor eine meiner besten Freundinnen».
Schwierige Erfahrungen im Teenageralter
Im Teenageralter sei der Umgang mit seiner Identität allerdings nicht immer ganz einfach gewesen. So erzählt Bailey etwa von einer Übernachtungsparty mit Schulfreunden, bei der er aufgeregt in die Runde gefragt habe: «Leute, wer hier denkt, er sei schwul? Irgendjemand? Ich schon. Ich schon.» Es sei eine Unterhaltung gewesen, die er unbedingt habe führen wollen, «um zu sehen, ob alle anderen das auch so sehen». «Aber alle waren still», erinnert sich der 36–Jährige heute. Auch ein Lehrer habe ihn einmal vor der ganzen Klasse mit einer homophoben Bezeichnung blossgestellt.
Wohl auch aufgrund dieser Erfahrungen setzt sich Jonathan Bailey heute für die LGBTQIA+–Gemeinschaft ein: Der Schauspieler ist Schirmherr der Wohltätigkeitsorganisation Just Like Us, die sich für queere Schülerinnen und Schüler einsetzt. Er gründete Anfang des Jahres sogar seine eigene Stiftung, den Shameless Fund, der queere Menschen vor Unterdrückung beschützen soll.