Wigald Boning (55) treibt viel Sport, ob Schwimmen, Laufen - oder Nacktwandern. «Ich bin zusammen mit anderen Pächter einer Hütte im Zillertal. Wir haben das grosse Glück, dass diese Hütte sehr abgelegen ist, sodass man das Nacktwandern schon ganz in Ruhe für sich selbst studieren kann», erzählt er im Gespräch mit Judith Rakers (46) in der Radio-Bremen-Talkshow «3nach9». Seine «persönliche Theorie» sei, dass «durch die Erderwärmung, den Klimawandel und eine langfristige Änderung der Moralvorstellungen das Nacktwandern mehrheitsfähig wird».
Bei Nacktwanderwegen gibt es noch «Optimierungspotenzial»
Bisher gibt es in Deutschland nur zwei Nacktwanderwege - im Harz und der Lüneburger Heide. «Aber für ein Volk von 80 Millionen sind zwei Nacktwanderwege sehr sparsam. Da ist noch Optimierungspotenzial», sagt Boning. Der Komiker fügt hinzu, dass er meist zumindest ein Accessoire dabei hat: einen Klappzylinder. Darin könne man Dinge verstauen wie Schlüssel oder Sonnencreme. «Ausserdem kann man ihn zusammenklappen und hat eine gute Sitzunterlage. In Gegenden mit vielen Waldameisen kann das sinnvoll sein», scherzt er.
Für Boning sei Sport «eine Art Achtsamkeits-Praxis. Wenn ich unterwegs bin, ist der innere Affe im günstigen Fall nicht hörbar», sagt er. Dabei stört ihn das Wort «Sport», dann da «denkt man sofort an Wettbewerb», erklärt Boning. «Das ist es für mich aber gar nicht.» Der 55-Jährige bewege sich einfach «gerne an der frischen Luft».
Mit dem Wandern hat er sich auch in seinem neuen Buch beschäftigt, das am 4. Oktober erscheint: In «Der Fussgänger» setzt er sich mit der Philosophie des Wanderns auseinander.