Wenn es in der Nacht auf Montag (11. März) wieder «And the Oscar goes to...» heisst, bangen nicht nur unzählige Weltstars wie Martin Scorsese (81), Cillian Murphy (47), Ryan Gosling (43) oder Jodie Foster (61) mit. Ganz nebenbei könnte in mehreren Kategorien bei der 96. Ausgabe der Academy Awards auch noch Geschichte geschrieben werden. Bei einem Gewinn dieser Stars und Filme wäre das der Fall.
Das wären neue Rekorde
Lily Gladstone
Für Ihre eindringliche Performance im Drama «Killers of the Flower Moon» hätte sich Lily Gladstone (37) den Oscar in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» allemal verdient. Sollte sie den Goldjungen tatsächlich gewinnen, würde dies sogleich ein Novum bedeuten: Gladstone wäre die erste indigene Person mit einem Oscar in einer der vier Schauspiel–Kategorien – schon ihre Nominierung stellte diesen Rekord auf.
Martin Scorsese
Mit Altmeister Martin Scorsese ist auch der Regisseur von «Killers of the Flower Moon» nominiert. Sollte er den Preis für seine Regiearbeit einheimsen, so würde er einen gewissen Clint Eastwood (93) ablösen. Der hält bislang den Rekord als ältester Gewinner des Regie–Oscars: Mit damals 74 Jahren schnappte er sich den Preis für sein Drama «Million Dollar Baby». Scorsese würde mit seinen 81 Jahren diesen Rekord deutlich in die Höhe schrauben.
«Oppenheimer»
Der Film «Oppenheimer» von Christopher Nolan (53) darf bereits 13 Oscar–Nominierungen sein Eigen nennen. Somit hat das Biopic über den «Vater der Atombombe» das Potenzial, mit einem sehr illustren Kreis an Filmen gleichzuziehen oder diese gar zu überbieten: Nur die Werke «Ben–Hur», «Titanic» sowie «Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs» schafften es bislang, elf Oscars abzuräumen – einen oder gar zwei mehr gab es noch nie.
Colman Domingo
Wie Lily Gladstone könnte auch Schauspieler Colman Domingo (54) einen wichtigen Schritt zu mehr Diversität in der Oscar–Geschichte beitragen. Sollte der Mime seine Nominierung für das Drama «Rustin» auch in einen Gewinn ummünzen, so wäre er der erste Afro–Latino, dem dies gelang.
John Williams
Komponist John Williams (92) ist ohnehin schon seit Jahrzehnten eine Oscar–Legende. Unfassbare 54 Nominierungen kann er bereits vorweisen, keine andere noch lebende Person hat mehr und nur eine steht vor ihm – Walt Disney (1901–1966) mit insgesamt 59. Mit der aktuellen Nominierung für «Indiana Jones und das Rad des Schicksals» und seinen inzwischen 92 Jahren ist Williams bereits der älteste jemals nominierte Mensch und würde folglich mit einem Sieg alle bisherigen Gewinner Kategorie–übergreifend in den Schatten stellen.
Nicht einzigartig, aber sehr selten
Sandra Hüller
Sollte Sandra Hüller (45) für ihre Darbietung in «Anatomie eines Falls» den Oscar als «Beste Hauptdarstellerin» gewinnen, so wäre das zwar kein Novum. Der letzte Triumph einer deutschen Darstellerin in dieser wichtigen Kategorie ist jedoch schon eine halbe Ewigkeit her: Letztmals gelang das 1937 – also vor fast 90 Jahren – der Schauspielerin Luise Rainer (1910–2014) für das Drama «Die gute Erde».
Emma Stone
Hüllers Konkurrentin Emma Stone (35) ist derweil neben ihrer Rolle in «Poor Things» noch für einen weiteren Oscar nominiert. So darf als Hauptdarstellerin und als eine der Produzenten des Streifens, der auch als «Bester Film» nominiert ist, doppelt hoffen. Bislang schaffte es nur eine andere Frau vor ihr, diese Kombination zu gewinnen – Frances McDormand (66) dank «Nomadland» im Jahr 2021.
Bradley Cooper
Mit der Personalunion aus Regisseur und Schauspieler versucht Bradley Cooper (49) einmal mehr, sich dank «Maestro» selbst zum Hauptdarsteller–Oscar zu führen. Die Liste an Stars, denen das bisher gelang, ist extrem kurz: 1949 holte sich Laurence Olivier (1907–1989) für seinen Film «Hamlet» den Oscar als «Bester Hauptdarsteller», 1999 war es Roberto Benigni (71), der sich in der Tragikomödie «Das Leben ist schön» (1997) selbst Oscar–würdig in Szene setzte.