Woody Allen (86) hat in einem Interview mit dem Schauspieler Alec Baldwin (64) angedeutet, dass er womöglich bald seine Karriere als Regisseur an den Nagel hängt. Er wolle noch «vielleicht ein oder zwei» weitere Filme drehen.
«Ich werde wahrscheinlich noch mindestens einen weiteren Film machen», führt Allen aus. «Der Nervenkitzel» sei jedoch weg, erklärt er im Gespräch mit Baldwin, das auf dessen Instagram-Account zu finden ist. Im kommenden Herbst drehe er demnach in Paris.
Früher seien seine Filme «im ganzen Land» in den Kinos gelaufen und zu Hunderten hätten die Menschen die Vorstellungen besucht. Wegen der Corona-Pandemie sei dies heute nicht mehr so. Produktionen liefen demnach nur wenige Wochen in einem Lichtspielhaus und seien schon kurz darauf im Stream oder per Pay-per-View zu sehen. Das alles bereite ihm weniger Freude.
«Kein Interesse an den Vorurteilen und scheinheiligen Beiträgen»
In den vergangenen Jahren wurde Allen mehrfach sexueller Missbrauch vorgeworfen. Im Interview mit Baldwin kam dies nicht zur Sprache, wie der Schauspieler auch im Vorfeld bereits angedeutet hatte. Zur Ankündigung des Interviews bei Instagram schrieb er: «Lassen Sie mich einleitend feststellen, dass ich kein Interesse an den Vorurteilen und scheinheiligen Beiträgen anderer hier habe.» Er sei «offensichtlich jemand, der seine eigenen Überzeugungen hat» und dem Spekulationen «völlig egal» seien. Es sei nicht sein Problem, wenn andere Personen meinten, dass «ein Prozess in Form einer HBO-Dokumentation geführt werden sollte».
2021 erschien die HBO-Doku «Allen v. Farrow», in der Missbrauchsvorwürfe seiner Adoptivtochter Dylan Farrow (36) gegen Allen thematisiert werden. Der Regisseur hat die Anschuldigungen, die die damals siebenjährige Dylan erstmals während seiner Trennung von Mia Farrow 1992 erhoben hatte, stets bestritten. Die Dokumentation hatten Allen und seine Frau Soon-Yi Previn (51), die Adoptivtochter Allens ehemaliger Lebensgefährtin Mia Farrow, in einem Statement gegenüber dem Branchenmagazin «The Hollywood Reporter» damals unter anderem als «Verriss voller Unwahrheiten» bezeichnet.