Apple-Chef Tim Cook (62) möchte die digitale Welt in die reale Welt bringen. Im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC 2023 hat das Unternehmen sein neuestes «One More Thing» gezeigt - eine Augmented-Reality-Brille (AR). Apple Vision Pro soll digitale Inhalte mit dem Raum vor Ort verweben und den Nutzerinnen und Nutzern «räumliches Computing» näherbringen, wie der Konzern es nennt.
Apples «räumlicher Computer»
Es sei das erste Apple-Produkt, durch das man hindurch sehe - und nicht auf das man schaue. Jahrelang habe das Unternehmen an Apple Vision Pro und damit an einer neuen AR-Plattform gearbeitet, erklärte Cook, der das Ganze als «revolutionär» vorstellte.
Die Brille bietet zwei Displays, die 23 Millionen Pixel darstellen können und wird von einem M2-Chip angetrieben. Ein neuer R1-Chip soll unterdessen dafür sorgen, dass der Input von zwölf verbauten Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofonen in Echtzeit verarbeitet wird. Die Brille soll dabei praktisch lautlos laufen. Power liefert derweil ein Akku für bis zu zwei Stunden, für alles darüber muss die Brille ans Kabel.
Nach dem Aufsetzen wird Apple Vision Pro über «Optic ID» entsperrt. Das System analysiert die Iris von Nutzerinnen und Nutzern. Per einfachen Gesten, über die Augen und mit der Stimme können User die dreidimensionale Benutzeroberfläche bedienen, die Apps ähnlich wie gewohnt mit einzelnen Icons darstellt. So ist es beispielsweise möglich, ein Suchfeld anzusehen und per Sprachkommando den gewünschten Begriff quasi einzutippen.
Pro-Brille zum Premium-Preis
Geöffnete Apps können in ihrer Grösse verändert und beliebig im Raum platziert werden. Und um dem eigenen Raum zu entfliehen, sollen immersive Umgebungen weitläufige Landschaften darstellen. Gaming ist natürlich möglich und Video-Calls stellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Lebensgrösse dar. Ausserdem können Nutzer auch 3D-Fotos und -Videos selbst per Knopfdruck aufnehmen. Für Serien- und Filmgenuss kooperiert Apple neben seinem hauseigenen Angebot Apple TV+ unter anderem mit Disney. Der Streamingdienst Disney+ soll bereits ab Erscheinungstag für Apple Vision Pro verfügbar sein.
Natürlich ist alles mit dem Apple-Ökosystem verwoben. Inhalte sollen mit anderen Geräten wie dem iPhone synchronisierbar sein und User können beispielsweise den Screen des eigenen MacBooks per Brille einblenden. Bei alledem sollen Nutzerinnen und Nutzer nicht abgeschottet sein. «EyeSight» ermöglicht es etwa, dass andere die Augen des Trägers sehen, wenn sie sich im Raum aufhalten.
Wer direkt zum Start dabei sein möchte, muss womöglich schon bald mit dem Sparen beginnen. Laut Apple wird die billigste Variante in den USA 3.499 Dollar kosten. Anfang des kommenden Jahres soll Apple Vision Pro in den Vereinigten Staaten erscheinen, später im Jahr dann in weiteren Ländern.
Weitere neue Hardware
High-End-Ansprüche möchte Apple mit dem neuen Mac Studio und einem neuen Mac Pro befriedigen. Ausgestattet mit einem M2-Max- und einem frischen M2-Ultra-Chip, sollen die Geräte deutlich mehr Leistung als die Vorgänger liefern. Das Ganze hat aber einen hohen Preis: Der Mac Studio ist ab 2.399 Euro erhältlich, der Mac Pro ab geradezu unglaublichen 8.299 Euro. Sie sind ab sofort vorbestellbar und werden ab dem 13. Juni ausgeliefert.
Billiger kommen Laptop-Nutzer weg. Ein neues MacBook Air mit 15,3-Zoll-Liquid-Retina-Display und M2-Chip ist gerade einmal 11,5 Millimeter dünn und bringt rund 1,5 Kilogramm auf die Waage. Bei Apple ist man sich sicher, dass es sich um «den besten 15-Zoll-Laptop der Welt» handeln soll. Das Gerät ist ab sofort vorbestellbar und ab dem 13. Juni ab einem Preis von 1.599 Euro in den Farben Polarstern, Space Grau, Silber und Mitternacht erhältlich.