Zahnbürste, Zahnseide und Interdentalbürsten: Bei der täglichen Zahnpflege kommt so einiges an Plastik zusammen. Auch die Zahnpasta befindet sich in einer Tube aus Kunststoff. Was für gesunde Zähne unabdingbar ist, tut unserer Umwelt keinen grossen Gefallen. Doch es gibt Produkte, die Nachhaltigkeit und gute Mundhygiene vereinen können und für viele Zahnpflegeartikel finden sich ökologische Alternativen.
Zahnbürste aus Bambus
Herkömmliche Zahnbürsten bestehen aus nicht abbaubarem Kunststoff – und zwar nicht nur der Griff, sondern auch die Borsten. Nach allgemeiner Empfehlung soll diese etwa alle drei Monate gewechselt werden. Da kommt jede Menge Plastikmüll zusammen. Eine ökologische Alternative bietet schon seit längerem die Bambuszahnbürste. Inzwischen ist sie auch in den meisten Drogerien erhältlich. Auch Zahnbürsten aus anderen Hölzern haben es mittlerweile auf den Markt geschafft.
Laut einer britischen Studie aus dem Jahr 2020 sind Bambuszahnbürsten und Modelle mit Wechselkopf am nachhaltigsten. Am schlechtesten schnitten hingegen elektrische Zahnbürsten ab. Das liegt allerdings nicht nur am Einsatz von Plastik, sondern vor allem an dem verwendeten Akku mit Ladekabel und dem Energieverbrauch bei der Benutzung.
Leider sind viele Bambuszahnbürsten nicht komplett biologisch abbaubar. Einige haben Nylonborsten, die sollen zwar besser für die Zähne sein als Naturborsten, müssen aber separat entsorgt werden. Zudem gilt Bambus zwar als schnell nachwachsender Rohstoff, hat aber aus Asien einen langen Transportweg. Daher sollte man beim Kauf von Bambuszahnbürsten auch auf Siegel – wie etwa für «Fair Trade» – achten.
Zahnpasta in Tablettenform
Zahnpasta kommt für gewöhnlich in einer nicht sehr nachhaltigen Plastiktube daher. Seit geraumer Zeit gibt es Zahnputztabletten als Alternative. Das sind kleine Pillen, die man im Mund zerbeisst, wodurch sie aufschäumen und mithilfe der Zahnbürste zum Zähneputzen dienen. Diese Denttabs gibt es in Unverpacktläden und auch in Drogerien. Da sind sie in Tüten zu haben, die laut Herstellern recyclebar sind.
Doch die Zahnputztabletten bringen zwei Nachteile mit sich. Zum einen sind sie im Vergleich zu herkömmlicher Zahncreme ziemlich teuer, zum anderen enthalten die kleinen Tabletten sehr wenig Fluorid. Fluorid ist entscheidend bei der Vorbeugung von Karies. In einer Zahnputztablette steckt aber nur ein Drittel oder weniger der Menge an Fluorid im Vergleich zu herkömmlichen Zahnpasten. Die Gutachter der «Stiftung Warentest» bezweifeln daher, dass eine ähnliche Wirkung erreicht werden kann. Demnach bräuchte es dafür mindestens drei Tabletten pro Putzvorgang.
Aus demselben Grund ist auch von selbstgemachter Zahncreme abzuraten. Die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) warnt vor der Benutzung von DIY–Zahnpasta, da sie ohne Fluorid nicht den notwendigen Kariesschutz bieten kann.
Allerdings gibt es inzwischen auch Zahnpasta in nachhaltigen Verpackungen. Manche Online–Shops bieten sie etwa im Glas an.
Ökologische Alternativen für Zahnseide und Co.
Zahnseide und Interdentalbürsten für die Zahnzwischenräume sind unabdingbar bei der täglichen Zahnpflege. Doch auch diese bestehen zumeist aus viel Plastik. Oft handelt es sich dabei um Wegwerfprodukte, die nach einmaliger Benutzung im Müll landen. Inzwischen gibt es aber auch dafür nachhaltige Alternativen. Zahnseide ist auch aus Naturseide und Bienenwachs erhältlich. Manche Hersteller setzen auf eine vegane Alternative aus Maisstärke. Auch bei den Interdentalbürsten setzen Hersteller immer mehr auf nachwachsende Rohstoffe, wie etwa Bambus oder Holz.
Um sicherzugehen, dass umweltfreundliche Zahnpflegeprodukte auch gut für die eigenen Zähne sind, empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Zahnarzt oder der Zahnärztin zu halten. Auch eine Beratung bei der Prophylaxe in der Zahnarztpraxis kann hilfreich sein.