«Bares für Rares» mit Moderator Horst Lichter (61) feierte am 3. August 2013 auf ZDFneo Premiere. Damals lief die Sendung nur einmal pro Woche. Kein Jahr später war der Erfolg des Formats jedoch so gewaltig, dass man guten Gewissens auf eine Folge pro Werktag hochfahren konnte, wenn zunächst auch nur für vier Wochen. Doch auch dabei sollte es nicht bleiben. Von einer kleinen Trödelshow mauserte sich das Format zum absoluten Quoten-Hit und wanderte 2014 schliesslich zum ZDF. Bis zu drei Millionen Menschen vor den Bildschirmen sprechen eine deutliche Sprache. Seit Ende 2015 läuft «Bares für Rares» durchgehend von Montag bis Freitag im ZDF-Nachmittagsprogramm.
Immer wieder gibt es auch Sondersendungen zu sehen. In den Promi-Specials bieten Künstlerinnen und Künstler Dachboden-Schätze an. Seit 2017 gibt es auch Abendshows zur Primetime. Während die Nachmittagsfolgen oft in Köln gedreht werden, geht es für die Abendsendung in altehrwürdige Schlösser und Klöster.
«Eine beispiellose Erfolgsgeschichte»
An den ersten Drehtag erinnert sich Horst Lichter genau: «An die ersten Drehtage kann ich mich schon deshalb sehr gut erinnern, weil es so spannend war: Ein winzig kleines Team mit viel Lust, Spass, Vorfreude darauf, eine solche Sendung zu produzieren. Wenngleich keiner wusste: Wie geht das? Wo muss was stehen?», erzählte er im Interview mit dem «Nordkurier». «Klar war nur, ausser uns glaubte niemand ernsthaft daran, dass es funktionieren würde. Morgens acht Uhr fingen wir an zu drehen, nachts gegen ein Uhr waren wir fertig. Und auch, wenn wir an einen derartigen Erfolg nicht geglaubt haben, waren wir überzeugt, dass diese Sendung ihre Liebhaber findet. Aber so lange und so viele, ist auch für uns unfassbar.»
«‹Bares für Rares› steht für eine beispiellose Erfolgsgeschichte und zeigt, wie sich kontinuierliche Formatarbeit lohnt», schwärmte Dr. Norbert Himmler, Programmdirektor des ZDF, bereits anlässlich der 1000. Show im Jahr 2020. «Was uns besonders stolz macht, ist, dass das Format inzwischen auch in vielen anderen Ländern erfolgreich adaptiert wurde.» Über ein baldiges Ende dieser «Erfolgsgeschichte» wird sich vorerst also niemand Sorgen machen müssen.
Wie echt ist die Trödelshow?
Einen Teil des Erfolgs macht sicherlich die Authentizität der Sendung aus, obgleich es auch immer wieder Gerüchte um genau diese Echtheit gibt. Wird gar alles nach Drehbüchern inszeniert, wie immer wieder gemutmasst wird?
«Für die Sendung ‹Bares für Rares› gibt es kein Drehbuch. Die Abläufe wie Expertise und Verkauf sind nicht gescripted», stellt der Sender klar. Der Grund ist einfach: «Alle handelnden Personen, Verkäufer, Experten und Händler sollen möglichst natürlich agieren.»
Wie werden die Objekte für die Sendung ausgewählt?
Jeder, der in der Sendung eine Rarität verkaufen möchte, kann sich bewerben. Das geht entweder online unter «rares-bewerbung.de» oder auf dem Postweg: Warner Bros. ITVP GmbH, «Bares für Rares», Niehler Strasse 104, 50733 Köln.
Auch hier ist der Andrang gewaltig: «Jede Woche gehen zwischen 500 und 1.000 Bewerbungen ein. Die Bewerber durchlaufen ein gründliches und umfangreiches Auswahlverfahren, mit dem Ziel, ein aussagekräftiges Bild der Verkäufer und der angebotenen Objekte zu bekommen», heisst es vom Sender. Das Auswahl-Team werde dabei von mehreren Kunsthistorikern unterstützt.
Die Jubiläumssendung
Wer von «Bares für Rares» nicht genug bekommen kann, hat am Jubiläumstag gleich viermal die Chance einzuschalten. Eine Episode der Trödelshow ist am 3. August ab 15:20 Uhr im ZDF zu sehen. Auf ZDFneo läuft am selben Tag zudem jeweils eine Sendung um 11:05 Uhr, 11:55 Uhr und 19:20 Uhr.
Zum zehnjährigen Jubiläum wird es zudem eine Sondersendung geben. Horst Lichter präsentiert am 13. August ab 10:15 Uhr zusammen mit den Experten und Händlern «eine ganz besondere Folge der Lieblingsstücke», heisst es in der Senderankündigung. Gezeigt werden «Highlights aus einem Jahrzehnt ‹Bares für Rares›», darunter «die schönsten Schmuckstücke, das aussergewöhnlichste Auto oder das aufsehenerregendste Gemälde». Laut Sender bekommt das TV-Publikum die «skurrilsten, teuersten, schönsten Exponate» zu sehen.
Die Jubiläumsausgabe kann ab der TV-Ausstrahlung auch in der ZDFmediathek abgerufen werden.