«Was ist eigentlich aus Josh Hartnett geworden?», mögen sich Filmfans noch vor einigen Jahren gefragt haben. Der einstige Star grosser Blockbuster–Filme wie «Pearl Harbor», «Black Hawk Down» oder der Teenie–Komödie «40 Tage und 40 Nächte» schien gegen Ende der 2000er Jahre komplett von der Bildfläche verschwunden zu sein – nur um 2023 ein beeindruckendes Comeback hinzulegen.
Hartnett spielte nicht nur in Christopher Nolans (53) Oscar–Favoriten «Oppenheimer» eine vielbeachtete Rolle, sondern war auch in einer umjubelten Episode der neuesten «Black Mirror»–Staffel sowie an der Seite von Stars wie Hugh Grant (63) und Jason Statham (56) in Guy Ritchies (55) Agentenkomödie «Operation Fortune» zu sehen.
Doch in Wahrheit war das einstige Teenie–Idol nie komplett von der Bildfläche verschwunden. Vielmehr arbeitete der US–Amerikaner konstant in kleineren Film– und Serienprojekten – und konzentrierte sich daneben auf sein Familienleben mit Ehefrau Tamsin Egerton (35) und den drei gemeinsamen Kindern. Das Paar lebt schon seit Jahren abseits von Hollywood in einem kleinen Dorf in England auf dem Land.
Bewusste Entscheidung gegen den ganz grossen Ruhm
Im Jahr 2001, nachdem «Pearl Harbor» in den Kinos gestartet war, zog sich Hartnett für 18 Monate in seinen Heimatstaat Minnesota zurück. Zuvor hatte der Schauspieler nach eigener Aussage über vier Jahre lang an jedem einzelnen Tag gearbeitet – doch für das ruhmreiche Hollywood–Leben schien er schlechter geeignet als andere. «Ich war auf dem Cover jeder Zeitschrift. Ich konnte nirgendwo hingehen. Ich war allein. Ich habe niemandem vertraut», erinnerte er sich im Jahr 2014 an die damalige Zeit zurück.
Den Hollywood–Starzirkus habe er damals, als junger, 21–jähriger Schauspieler, als «überwältigend» empfunden: «Die Presse war damals ein bisschen anders – an jeder Ecke standen Paparazzi, man konnte nirgendwo hingehen, ohne irgendwie belästigt zu werden», sagte Hartnett vor zwei Jahren in einem Interview.
Deshalb beschloss er, zwar auch weiterhin als Schauspieler aktiv zu sein, doch seinen Lebensmittelpunkt aus Hollywood wegzuverlegen. So verbrachte er nach seiner Rückkehr nach Minnesota auch Zeit in New York, und lernte am Set des 2013 erschienenen Films «The Lovers» seine spätere Ehefrau kennen, die britische Schauspielerin Tamsin Egerton. Im Jahr 2015 wurde eine Tochter geboren, zwei weitere Kinder folgten 2017 und 2019. Das Paar heiratete im November 2021 in einer privaten Zeremonie, und führt ein Leben fernab des Hollywood–Blitzlichtgewitters.
Josh Hartnett hörte nie auf zu arbeiten
In all dieser Zeit hörte Hartnett jedoch nie auf, als Schauspieler zu arbeiten. Zwar entschied er sich noch am Beginn der 2000er Jahre dagegen, zunächst zum ikonischen Superhelden Superman zu werden – angeblich bot ihm Hollywood einen 100–Millionen–Dollar–Vertrag über drei Filme an – und lehnte später die Hauptrolle in Christopher Nolans «Batman Begins» ab, mit der Christian Bale (50) zum Superstar wurde.
Doch Hartnett fand in all den folgenden Jahren kontinuierlich Beschäftigung. «Ich habe nicht wirklich eine grössere Pause eingelegt, die geplant war, ich hatte einfach Kinder», verriet er 2021 «Yahoo Entertainment». Da er seiner Familie den Vorzug gab, spielte Hartnett in «kleineren Filmen» mit, «weil ich dadurch nicht so oft von den Kindern weg musste».
Ebenfalls im Jahr 2021 resümierte Hartnett mit Blick auf seinen in Hollywood dann doch eher ungewöhnlichen Karriereweg: «Am stolzesten bin ich darauf, dass ich Vater von drei Kindern bin, eine gute Beziehung zu meiner Partnerin und ein tolles Familienleben habe und immer noch in der Lage bin, gute Arbeit zu leisten, und mit zunehmendem Alter sind die Figuren interessanter geworden.»
Nach einigen Erfolgen wie etwa einer Hauptrolle in der erfolgreichen Showtime–Serie «Penny Dreadful» (2014–2016) kehrte Hartnett dann im Jahr 2023 mit den eingangs erwähnten drei Rollen im grossen Stil zurück. Auch Red–Carpet–Auftritte folgten. So war Hartnett etwa im Juli 2023 gemeinsam mit Partnerin Tamsin Egerton bei der England–Premiere von Christopher Nolans «Oppenheimer» zugegen, oder erschien 2024 – nach dem Ende des Schauspielstreiks in Hollywood – bei den BAFTAs und zuletzt den Screen Actors Guild Awards in Los Angeles.