Prinzessin Mette-Marit eroberte nach anfänglichen Turbulenzen die Herzen der Norweger im Sturm – die Kronprinzessin gilt als zupackend, herzlich und naturverbunden. Als sie Haakon in einer romantischen Zeremonie im Osloer Dom 2001 das Jawort gab, glaubten nicht alle Landsleute an die grosse Liebe. Seitdem sind 20 Jahre vergangen. Und ihre Bande scheint unverändert stark zu sein. Das zumindest lässt sich unschwer aus einem aktuellen Interview heraushören, das die beiden anlässlich ihres Jubiläums geben.
Im Gespräch mit dem Radiosender NRK Norwegen verriet sie Prinzessin: «Er hat mich gesehen. Er hat mich verstanden. Er war neugierig. Er hat mich festgehalten.» Romantischere Worte hätte sie wohl kaum wählen können. Doch auch ihr Ehemann findet nur liebevolle Zeilen. «Man merkt sofort, wenn Mette-Marit einen Raum betritt. Sie strahlt eine Kraft aus, die nicht so leicht zu übersehen ist. Sie wirkt selbstsicher und weltgewandt. Und man kann sich gut mit ihr unterhalten.»
Für seinen Auftritt in der Radiosendung «Sommer i P2» durfte das Paar eine persönliche Playlist erstellen. Davon scheint der Kronprinz allerdings alles andere als begeistert gewesen zu sein, wie seine Frau lachend ausplaudert. «Haakon und ich sind sehr verschieden. Als ich ihn fragte, ob er mit mir an dem Radioprogramm teilnehmen wolle, sagte er: Nicht mit dieser Playlist! Und falls ich ein Gedicht vorlesen wollte, wolle er auf keinen Fall dabei sein», verrät sie. Gegensätze ziehen sich an.Das ist auch bei Royals nicht anders!
Das Paar lernt sich 1999 kennen. Die Norweger empfingen ihre künftige Königin nicht gerade mit offenen Armen, als Kronprinz Haakon im Dezember 2000 seine Verlobung mit der bürgerlichen Mette-Marit Tjessem Høiby bekannt gab. Die Blondine ist alleinerziehende Mutter eines unehelichen Kindes und hatte eine wilde Drogen- und Party-Vergangenheit hinter sich. «Wir haben uns ineinander verliebt und wollen den Rest unseres Lebens zusammen verbringen», sagte er damals fast trotzig. Heute tönt das so: «Wenn ich mit ihr zusammen bin, fühle ich mich noch immer geborgen. Dass sie damals ein kleines Kind hatte, zeigte mir nur, dass sie keine Angst davor hat, Verpflichtungen anzunehmen.»
Nach diesen wunderschönen Liebeserklärungen besteht kein Zweifel darin, dass das Kronprinzenpaar auch mehr als zwei Dekaden später noch verliebt ist wie am ersten Tag. Gerade in dieser Zeit ist ihr Zusammenhalt wichtiger denn je. Denn Mette-Marit leidet an Chronischer Lungenfibrose. So muss sich die Mutter dreier Kinder hin und wieder gezwungenermassen mehr zurücknehmen.
«In der Zeit, seit ich erkrankt bin, ist es für mich wichtiger geworden, einfach nur Mette zu sein. Und das ist gut so. Ich muss mich als Person nicht dadurch definieren, dass ich Kronprinzessin bin, stattdessen darf ich zunächst Mette sein. Es hat mir so gut getan, zu wissen, dass es tief in mir diesen harten Kern gibt», erklärt die Norwegerin. Während der Coronakrise gönnte sie sich eine Pause, die sonst nicht möglich gewesen wäre. «Jetzt konnte ich ganz in meinem eigenen Tempo leben. An den Tagen, an denen ich mich schlecht fühlte, konnte ich mich einfach ausruhen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Im Augenblick ist es schön zu sehen, dass ich mich viel besser fühle, im Vergleich zu den vielen Jahren davor.» Vor allem die Liebe zu Haakon habe ihr geholfen, zu sich selber zu finden.