Becker wird vorgeworfen, in seinem Insolvenzverfahren in England Vermögenswerte verheimlicht und Trophäen nicht ausgehändigt zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe. In einer ersten Anhörung im vergangenen Jahr hatte er sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig erklärt.
Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft. Becker sagte, wenn alles gegen ihn laufe, habe er ein Problem. Aber er sei ein Mensch, der niemals aufgibt und immer bis zum Ende kämpft. Von einer drohenden Haftstrafe will der sechsfache Grand-Slam-Sieger nichts wissen. «Nein. Auch bei mir muss die Unschuldsvermutung gelten. Natürlich werde ich jedes Urteil akzeptieren. Aber ich hoffe, dass die Richterin und die zwölf Geschworenen ein gerechtes Urteil fällen», so Becker.
Er sei ein positiver Mensch und glaube grundsätzlich immer an das Gute und an die englische Gerichtsbarkeit. Deswegen habe er auch keine schlaflosen Nächte. Er habe grossen Respekt, sei nervös und angespannt, aber nicht panisch. Er und seine Anwälte seien bestens vorbereitet. Er wolle versuchen, die Vorwürfe bei jedem der 24 Anklagepunkte zu widerlegen.
Er dürfe vor Prozessbeginn inhaltlich auf keinen der Punkte eingehen, sagte Becker und äusserte, dass viele den Strafprozess mit dem Insolvenzverfahren in einen Topf werfen. In dem anstehenden Verfahren werde aber entschieden, «ob ich mich strafbar gemacht habe. Meine Insolvenz läuft unabhängig davon weiter. Sie ist in dem Moment beendet, wenn alles, was einmal mir gehörte, verkauft ist».
Zu dem Punkt, wie er sich einen Urlaub leisten könne, obwohl er insolvent sei, sagte Becker, er arbeite seit fünf Jahren durch, habe ein gutes Einkommen. Er könne sich sein Leben leisten, sei keineswegs mittellos.
Weiter betont der ehemalige Tennisprofi: Er befinde sich ausschliesslich in einer privaten Insolvenz, nicht in einer geschäftlichen. Seine Firma sei davon nicht betroffen. Auch seinen Kontostand habe er im Gegensatz zu früher fest im Griff.