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  3. Silvia Seidel: Ex-Kinderstar «Anna» tragischer Niedergang bis zum Suizid
Als «Anna» verzauberte sie Millionen

Das tragische Leben und Sterben der Silvia Seidel

Als Prima-Ballerina «Anna» gehörte Silvia Seidel in den 80ern zu den grössten Kinderstars. Privat aber haderte die Schauspielerin bis zu ihrem Tod im Alter von 42 Jahren mit dem Berühmtsein. Das Porträt eines traurigen Lebens.

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Silvia Seidel in ihrer grössten TV-Rolle als Ballerina Anna an der Seite von Patrick Bach.

DDP

Die Serie «Anna» mit Silvia Seidel, †42, gehört zu Weihnachten wie «Drei Nüsse für Aschenbrödel» und «Sissi». Auch dieses Jahr schalten Fans am 28. und 29.12. auf ZDF neo wieder ein, wenn der Sechsteiler gezeigt wird.

Die Telenovela, die vom 25. bis 30. Dezember 1987 auf ZDF zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, machte Silvia Seidel über Nacht zum Teenie-Star. Sie ist gerade mal 17 Jahre alt, als sie völlig unverhofft die Zusage für die Rolle der Tänzerin Anna bekommt. Zurov hatte sie erste Auftritte am Boulevardtheater, in der Verfilmung von «Die unendliche Geschichte» bekleidete sie als 15-Jährige eine Minirolle.

Vier Jahre und besagte «Anna»-Erfahrung später hat die Jung-Darstellerin Dank der TV-Serie und dem daraus entstandenen Kinofilm bereits eine Goldene Kamera und einen Bambi gewonnen.

«Die Rolle hat mir mein Leben versaut»

Doch die Rolle der «Anna», als auch die Auszeichnungen dafür, sollen bis zu Seidels Tod der Höhepunkt ihrer Karriere bleiben. Später verflucht Seidel in zahlreichen Interviews den frühen Ruhm. Zu ihren meist gesagten Sätzen zählt: «Die Rolle hat mir mein Leben versaut.» Sie konnte sich in Deutschland nicht mehr frei bewegen, alle sahen in ihr die «Anna» – wohl mit ein Grund, warum weitere Rollenangebote aus blieben.

Die Mutter nahm sich das Leben

«Ich bin oft arbeitslos und weiss dann nicht, wovon ich die Miete bezahlen soll», sagte Seidel einst. Aber nicht nur beruflich, sondern auch privat meinte es das Schicksal nicht gut mit ihr: Die Mutter nahm sich 1992 das Leben. Zur Nachrichtenagentur dpa sagte die Schauspielerin damals: «Sie litt an einer Krankheit, die schlimmer ist als Aids und Krebs zusammen: unter Depressionen.»

Silvia Seidel, Udo Jürgens

Silvia Seidel mit Udo Jürgens bei der Verleihung der Goldenen Kamera im Jahr 1988.

ullstein bild via Getty Images

Ein Schicksal, das später auch Silvia Seidel ereilen sollte. Zwanzig Jahre nach dem Tod ihrer Mutter setzte auch sie ihrem Leben ein Ende. Nebst den finanziellen Sorgen wegen der ausbleibenden Rollenangeboten plagten Silvia Depressionen – genau wie damals ihre Mutter.

Immer liebenswert, nie arrogant

Silvia Seidel wurde im Juli 2012 tot in der Küche ihrer Münchner Wohnung gefunden. Gemäss der Polizei hinterliess sie einen Abschiedsbrief. Alarmiert wurden die Beamten von der Wirtin von Seidels Stammkneipe. Ihr war aufgefallen, dass sich die Schauspielerin entgegen ihren Gewohnheiten mehrere Tage nicht blicken liess. 

In einem Nachruf in der «Berliner Zeitung» schrieb Justus Pfaue, der Autor von «Anna»: «Silvia gab mehr Liebe, als sie annehmen konnte.» Sie sei immer liebenswert, filigran und nie arrogant gewesen.

Maja Zivadinovic
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Fabienne Eichelberger von Schweizer Illustrierte
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Von Maja Zivadinovic und Fabienne Eichelberger am 27. Dezember 2019 - 20:00 Uhr