Dass Prominente durch ihren Platz in der Öffentlichkeit kritisch beobachtet werden, liegt auf der Hand. Während Fehltritte menschlich sind, gibt es jedoch Fälle, in denen Handlungen oder Worte so enttäuschend, unverständlich, empörend oder schrecklich sind, dass sie ein enormes mediales und gesellschaftliches Echo generieren. Passiert so etwas, schwindet nicht nur der Respekt vor der betreffenden Person, sondern oft auch deren Glanz – er erblasst zeitweise, im dümmsten Fall für immer. Blick präsentiert euch fünf Prominente, die 2024 durch ihr fragwürdiges oder inakzeptables Verhalten aufgefallen – vor allem aber tief gefallen – sind.
Sean «Diddy» Combs (55)
Den tiefsten Fall erlebte US-Rapper Sean «Diddy» Combs. Seine Verhaftung am 16. September in New York brachte nicht nur eine grosse Ermittlung mit erschreckenden Erkenntnissen ins Rollen – sondern beförderte ihn auch ins private, gesellschaftliche und karrieretechnische Abseits. Im November 2023 erhob Combs’ Ex-Freundin Cassie Ventura (38) eine Zivilanklage gegen ihn. Seitdem sieht sich Combs mit über 120 Klagen von Frauen und Männern konfrontiert. Ihm werden sexuelle Übergriffe, Missbräuche, Erpressungsverschwörung, Nötigung, Menschen- und Sexhandel und weitere kriminelle Aktivitäten, darunter auch Drogendelikte, vorgeworfen – teilweise im Zusammenhang mit seinen «Freak Off»- und «White»-Partys. Diese Vorfälle sollen sich alle zwischen 1995 und 2021 ereignet haben, wobei einige der Kläger und Klägerinnen zur Tatzeit minderjährig gewesen sein sollen.
In der Anklageschrift bei seiner Verhaftung hiess es, er habe «jahrzehntelang Frauen und andere in seinem Umfeld missbraucht, bedroht und gezwungen, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen, seinen Ruf zu schützen und sein Verhalten zu verbergen». Darüber hinaus wird ihm organisierte Kriminalität vorgeworfen: Er soll sein «Imperium» im Musikgeschäft genutzt haben, um seine Ziele durchzusetzen. Combs wartet derzeit auf sein Strafverfahren, das am 5. Mai 2025 beginnen soll. Ihm drohen über zwanzig Jahre hinter Gitter. Der Musiker hat bislang alle Vorwürfe bestritten und plädiert auf unschuldig.
Blake Lively (37)
Auch Blake Lively fürchtet um ihre Karriere, nachdem ihr Verhalten während der Pressetour für «Nur noch ein einziges Mal» im August einen Shitstorm ausgelöst hatte. Der Film thematisiert häusliche Gewalt, doch Onlinenutzerinnen und -nutzer bemängelten, dass Lively das Thema weitgehend ignorierte, kaum darauf aufmerksam machte und den Film zusammen mit der Autorin Colleen Hoover (45) überwiegend als leichte, romantische Komödie vermarktete. Sie legte den Fokus auf Mode und nutzte die Gelegenheit, um ihre Haarpflegemarke zu bewerben. Besonders ihr häufig zitiertes Statement: «Schnappt euch eure Freunde, zieht eure Blumenkleider an, und geht raus, um den Film zu sehen», wurde von Fans als irreführend und unangemessen kritisiert.
Darüber hinaus tauchten alte Interviews auf, in denen Lively ebenfalls fragwürdige und teils unangebrachte Aussagen gegenüber Journalistinnen und Journalisten gemacht hatte. So schwand ihr Ansehen und der Respekt ihr gegenüber in der Öffentlichkeit rapide. Jetzt scheint sie um ihren Ruf und Gerechtigkeit zu kämpfen: Im Dezember reichte Lively eine Klage gegen Co-Star und Regisseur Justin Baldoni (40) ein, in der sie ihm vorwirft, sie während der Dreharbeiten sexuell belästigt und ihren Ruf während der Pressetour absichtlich geschädigt zu haben. Dieser reagierte jedoch prompt und will mit einer eigenen Klage «die Wahrheit ans Licht bringen».
Luke Mockridge (35)
Comedian Luke Mockridge verlor schon Ende 2019 an Glanz und Ansehen, als ihm seine Ex-Freundin versuchte Vergewaltigung und seelischen Missbrauch vorwarf. Auch andere Frauen berichteten von Belästigungen und übergriffigem Verhalten. Zwar wurde das Verfahren 2020 eingestellt, doch er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück.
2024 plante er sein Comeback: Anfang September beschädigten jedoch abschätzige Aussagen über die Paralympischen Spiele sein angeschlagenes Ansehen weiter. Mockridge machte unter anderem Witze über die Entstehung der Paralympischen Spiele und äusserte andere Sticheleien. Diese Kommentare lösten breite Empörung aus, und in den sozialen Medien hagelte es Kritik.
Der 35-Jährige reagierte zwar mit einer Entschuldigung auf Instagram, rechtfertigte sich gleichzeitig jedoch auch. Die Konsequenzen folgten schnell: Eine geplante TV-Show bei Sat.1 wurde gestrichen, mehrere Tourauftritte wurden abgesagt, und eine Comedyshow nahm ihn aus dem Programm. Zusätzlich musste er seinen Tourauftakt absagen und sich von seinem deutschen Management trennen. Trotz des negativen medialen Echos stand Mockridge bereits im selben Monat mit Erfolg wieder auf der Bühne. Ende November durfte er sogar bei einer Charity-Gala den Inklusionspreis überreichen.
Pietro Lombardi (32)
Auch bei Pietro Lombardi scheiden sich die Geister, denn dieses Jahr sorgte er gleich zweimal für negative Schlagzeilen. Im Juli entbrannte ein Streit mit seiner Ex-Frau Sarah Engels (32). Grund dafür waren Meinungsverschiedenheiten rund um die Erziehung ihres Sohnes Alessio (9). Während dies genervtes Augenrollen hervorrief, sorgte Lombardi Anfang Oktober für deutlich schwerwiegendere Schlagzeilen rund um seine Person.
In der Nacht zum 7. Oktober kam es bei ihm und seiner Verlobten Laura-Maria Rypa (28) zu einem heftigen Streit, der einen Polizeieinsatz zur Folge hatte. Rypa hatte die Polizei aus Sicherheitsgründen gerufen und wurde anschliessend ins Krankenhaus gebracht. Daraufhin erstattete die Uniklinik Köln Anzeige gegen den Sänger, und es wurden polizeiliche Ermittlungen eingeleitet. Lombardi soll gegenüber Rypa handgreiflich geworden sein – ein Vorwurf, der sowohl von ihm als auch von Rypa bestritten wurde. Das Ganze blieb nicht ohne Folgen: Berichten zufolge könnte Lombardi seinen Jurorenjob bei «DSDS» verlieren und möglicherweise durch Bushido (46) ersetzt werden. Bestätigt wurde jedoch nichts. Seine sonstigen Auftritte und Konzerte wurden nicht abgesagt.
Justin Timberlake (43)
Lange galt er als Saubermann der Musikbranche, dann ging Justin Timberlakes Haftfoto viral. Am Abend des 17. Juni (Ortszeit) wurde Timberlake in den Hamptons, New York, wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet. Er war mit überhöhter Geschwindigkeit in einem SUV unterwegs, überfuhr ein Stoppschild und geriet ins Schleudern. Den Polizisten, die ihn anhielten, fiel eine deutliche Alkoholfahne auf, und Timberlake scheiterte an allen standardisierten Nüchternheitstests. Als er einen Alkoholtest verweigerte, wurde er über Nacht in Gewahrsam genommen und kam am nächsten Tag ohne Kaution frei.
Kurz darauf stand er bereits wieder für seine «The Forget Tomorrow World Tour» auf der Bühne und scherzte über seine Alkoholfahrt. Zunächst stritt der Sänger seine Trunkenheit ab, bekannte sich im September dann aber vor Gericht schuldig, nachdem ihm ein Deal angeboten worden war, der sein Urteil milderte. Statt wegen Trunkenheit am Steuer wurde er für das weniger schwere Vergehen des Fahrens mit beeinträchtigter Fahrtüchtigkeit belangt. Seine Strafe? Eine Geldbusse von 500 Dollar, ein 90-tägiges Fahrverbot im Bundesstaat New York und 25 Stunden gemeinnützige Arbeit innerhalb von 24 Monaten.