Ein bisher unbekanntes Dokument aus der Vergangenheit des englischen Königshauses zeigt, wie sich aktuell ein historisches Drama um ein royales Paar wiederholt: Die Beziehung von Edward VIII. zur seiner englischen Königsfamilie litt durch die Ehe mit der US-amerikanischen Schauspielerin Wallis Simpson (1896-1986). Im Jahr 1936 löste Edward eine regelrechte Krise innerhalb der britischen Monarchie aus, als er auf den Thron verzichtete, um die Schauspielerin, seine grosse Liebe, zu heiraten.
Ein derzeit von einem privaten Sammler versteigerter Brief im Wert von für rund 5’800 Franken enthüllt jetzt erstaunliche Parallelen zum aktuellen Streit zwischen Prinz Harry (38), Herzogin Meghan (42) und der restlichen britischen Königsfamilie. Der Brief, verfasst vom jungen Edward, zeigt passgenaue Ähnlichkeiten und könnte fast von Prinz Harry stammen. Absender Edward äussert darin etwa die Empörung über die «Haltung und das Verhalten» seiner Mutter, Königin Mary (1867-1953), und seiner Schwägerin, Königin Elizabeth (1900-2002), gegenüber seiner amerikanischen Ehefrau.
Keine Lehre aus der Geschichte?
Im maschinengeschriebenen Brief an seinen Freund Lord Beaverbrook ärgert sich der einstige König Edward auch über einen Klatschartikel im damaligen «Sunday Express». Der Royal kommentierte die Berichterstattung mit den Worten: «Aus keinem anderen Grund als der Befürchtung heraus, dass die Haltung, die meine Mutter und meine Schwägerin meiner Frau gegenüber einzunehmen scheinen, in England eine Kontroverse auslösen und in Amerika negative Kritik an ihnen hervorrufen könnte, wurde mir geraten, unseren für dieses Frühjahr geplanten Besuch in England bis nach der offiziellen Reise des Königs und der Königin nach Kanada und in die Vereinigten Staaten zu verschieben.» In den weiteren Zeilen betonte er, dass der Inhalt des sensiblen Briefes «niemals auf ihn zurückgeführt werden» dürfe, aber er wolle, dass sein Freund «die Wahrheit erfährt».
Die Situation in der Familie Windsor schien vor fast 100 Jahren also ähnlich verfahren und verzwickt wie heute gewesen zu sein. Denn der Konflikt zwischen den Sussexes und der Royal Family ist ziemlich ähnlich, nur mit dem Zusatz, dass den Royals Rassismus gegenüber Meghan vorgeworfen wird. Und auch Harrys Einstellung zur Presse gleicht jener seines Ur-Grossonkels Edward. Spannend dabei ist auch, dass sowohl Wallis als auch Meghan nicht nur US-amerikanische Schauspielerinnen waren beziehungsweise sind, sondern beide auch schon vor ihren royalen Ehen bereits verheiratet waren.
Vielleicht könnten alle Beteiligten ja nun die Gelegenheit ergreifen, aus der damaligen Geschichte lernen?