2016 soll Schauspieler Kevin Spacey, 59, den damals 18-jährigen William Little betrunken gemacht und ihm dann an den Penis gefasst haben. Little arbeitete als Kellner in dem Restaurant auf der Insel Nantuket im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts, in dem sich der Vorfall ereignet haben soll.
Nun melden mehrere US-Medien unter Berufung auf die die Staatsanwaltschaft in Boston, Massachusetts, dass das Strafverfahren gegen Spacey fallengelassen wurde. Das mutmassliche Opfer habe die Aussage verweigert. Er wollte keine Angaben dazu machen, ob er mögliche Textnachrichten von Spacey von seinem Handy gelöscht habe.
Ausserdem fehlen wichtige Beweismittel. Die Anklage basierte zu grossen Teilen auf Videoaufnahmen, die Little mit seinem Handy gemacht haben will. Das Gerät mit dem Video war aber nicht mehr auffindbar.
Little gibt an, das Telefon nicht mehr gesehen zu haben, seit er es im Dezember 2017 der Polizei übergeben habe. Die behauptet, das Gerät an Littles Vater ausgehändigt zu haben. Der wiederum sagt, er könne sich nicht daran erinnern. Der Richter hatte Vater und Sohn eine Frist bis Montag gesetzt, um das Handy auszuhändigen. Was nicht passierte.
Seit 2016 haben über 30 Männer Vorwürfe im Rahmen der #Metoo-Bewegung wegen sexueller Belästigung gegen Spacey erhoben. Dies hat ihn in der Filmbranche in Ungnade gebracht: So verlor Spacey seine Hauptrolle in der Netflix-Serie «House of Cards». Zudem verbannte ihn Regisseur Ridley Scott, 79, aus seinem Kinofilm. Längst waren die Dreharbeiten zu «Alles Geld der Welt» beendet, als Scott ankündigte, alle Szenen mit Spacey aus dem Streifen herauszuschneiden.