Ob Marius Bear (29) nach seinem Auftritt im Finale des Eurovision Song Contest heute Abend in Turin wohl den Grundstein einer Laufbahn à la Ed Sheeran (31) legt? Obwohl Letztgenannter nie beim ESC dabei war, wäre es unserer Ostschweizer Hoffnung natürlich zu wünschen – nur rein statistisch gesehen stehen die Chancen eher schlecht. Auch wenn der ESC eine Musikveranstaltung ist, die weltweit Beachtung erfährt, haben es nur wenige Künstlerinnen und Künstler nach ihrem Auftritt zu Weltruhm gebracht. Wir stellen fünf von ihnen vor.
Im deutschsprachigen Raum führt auch heute noch kein Weg an Udo Jürgens (†80) vorbei. Der Österreicher mit Schweizer Pass hat mehr als 100 Millionen Alben verkauft – alles begann beim ESC. Mit «Warum nur, warum?» trat der Kärntner 1964 an, erreichte aber nur den enttäuschenden sechsten Platz. 1965 versuchte er es direkt noch einmal und landete mit «Sag ihr, ich lass sie grüssen» in Neapel auf Platz vier, die Sensation gelang ihm 1966 mit «Merci, Cherie» – er gewann. Was folgte, war eine beispiellose Karriere.
Udo Jürgens gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Künstlern aller Zeiten.
Kurt ReichenbachAn Céline Dion (54) werden die einen oder anderen hierzulande noch glänzende Erinnerungen haben – immerhin gewann die Kanadierin, die damals noch kaum jemand kannte, mit «Ne partez pas sans moi» die 33. Ausgabe des ESC. René Angélil (✝73), ihr Manager und späterer Ehemann, erkannte ihr Potenzial und ebnete ihr den Weg zu einer Karriere, die ihresgleichen sucht. Mittlerweile hat Dion über 330 Millionen Tonträger verkauft.
Céline Dion und ihr Ehemann René Angélil bei ihrer Hochzeit.
Getty ImagesRichard (81) zählt in Grossbritannien nebst den Beatles und den Rolling Stones zweifelsohne zu den unumstrittenen Pop-Legenden – damit hat auch der ESC etwas zu tun. Er trat bei der 13. Ausgabe 1968 in London mit «Congratulations» an, landete aber nur auf Platz zwei. Das konnte dem Briten bald egal sein – der Song wurde weltweit zum Hit.
Cliff Richard beehrte während seiner Karriere auch die Schweiz.
KeystoneDie schwedischen Pop-Legenden von ABBA sind der Inbegriff des ESC – es gibt kaum jemanden, der den Eurovision Song Contest nicht mit dem Erfolg des Quartetts verbindet. Mit «Waterloo» sorgte die Band beim 19. ESC in Brighton 1974 für regelrechte Jubelstürme. Im Jahr zuvor war ABBA mit «Ring, Ring» noch in der schwedischen Vorentscheidungs-Runde ausgeschieden. Obwohl sich die Band 1982 auflöste, gehört ABBA mit rund 400 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Gruppen der Musikgeschichte.
ABBA: In der Geschichte der Popmusik führt an den Schweden kein Weg vorbei.
Corbis via Getty ImagesNewton-John (73) ist den meisten wohl aus dem Musical-Film «Grease» bekannt – dabei machte sich die Australierin auch als ESC-Teilnehmerin einen Namen. 1974, im selben Jahr wie ABBA, trat Newton-John für Grossbritannien an und erreichte mit «Long Live Love» den vierten Platz. Es war übrigens der Song aus der persönlichen ESC-Auswahl, der der Australierin am wenigsten gefiel.
So kennt sie fast jeder: Olivia Newton-John und John Travolta in «Grease».
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