Über zehn Jahre ist es bereits her, seit Autorin Charlotte Roche, 41, mit ihrem Debütroman «Feuchtgebiete» einen internationalen Bestseller landete. Gestern Mittwoch ist ihre neue Doku-Reihe «Love Rituals», in der sie den verrücktesten Liebesritualen der Welt auf der Spur ist, auf «Arte» angelaufen. Aus diesem Anlass gewährt die britisch-deutsche Moderatorin in einem Interview mit «Gala» Einblick in ihr eigenes Sexleben.
Nach zwölf Jahren Ehe bekundet sie Mühe, die Kreativität in der Liebe und beim Sex beizubehalten, wie sie offenbart. Viele Paare würden mit der Zeit immer mehr ausprobieren, weil der Sex langweilig werde, sagt Roche: «Bei meinem Mann Martin und mir war es aber umgekehrt. Wir haben am Anfang viel ausprobiert und dann immer mehr sein lassen», gibt sie unumwunden zu.
Obschon Roche es wichtig findet, für den eigenen Partner menschlich und sexuell interessant zu bleiben, ist es für sie selbst nicht einfach, sexuelle Wünsche zu äussern. «Ich tue mich sehr schwer damit, Fantasien oder auch Träume zu formulieren», verrät sie.
Wenn ihr Mann sie frage, was sie gerne mal ausprobieren würde, sei sie total gelähmt und könne nicht mehr sprechen, so die Bestseller-Autorin. Dass das für eine Frau, die sonst über Analsex, Exkremente, allerlei Körpersekrete und weitere intime Themen schreibt, seltsam anmuten mag, ist Roche bewusst. Die meisten Leute würden das nicht von ihr erwarten, sagt sie. «Aber wenn ich Romane schreibe, ist das was anderes. Wenn ich über Sex schreibe, finde ich Worte für etwas, das in mir wortlos ist.»
Wie die meisten Menschen findet auch Roche im Bett nicht alle Praktiken antörnend. «Ich habe eine totale Abneigung gegen Verkleidungen und so ‹Fifty Shades of Grey›-Sado-Maso-Kostüme. Aber auch Rollenspiele, wo man sich als Stewardess oder so verkleidet.» Dann fühle sie sich wie im Kölner Karneval und müsse die ganze Zeit lachen.
Neben den Verkleidungen gibt es für die Moderatorin und Hörspielsprecherin noch weitere No-Gos. «Auch bei Sex-Stellungen ein Buch durchzuturnen, ist nicht meins», sagt die 41-Jährige. Stellungen, die aussergewöhnliche Namen hätten, lösen bei Roche eher Lachen statt Lust aus. Ihr Fazit: «Wechselnde Stellungen sind gut, aber nur dann, wenn sie keinen Namen haben.»