«Nach 16 Monaten zu Hause sind wir froh, dass wir uns alle hier wiedersehen und feiern können», resümierte der Abräumer des Abends, Hape Kerkeling, nach dem Deutschen Fernsehpreis in der «Bild»-Zeitung. Und das sah man den Gästen an: Am Donnerstagabend flanierte alles über den roten Teppich, was bei unseren nördlichen Nachbarn Rang und Namen hat – und das wieder einmal so richtig rausgeputzt.
Wo einige mit ihren Outfits für glänzende Augen sorgten, zogen andere mit einer wachsenden Körpermitte die Blicke auf sich – oder warfen sich solche ganz verliebt gleich selber zu, wie die Typologie der TV-Preis-Gäste zeigt.
Die Kugel-Schieber
Zwar stand neben ihr niemand auf dem roten Teppich, ganz allein musste Sarah Engels, 28, die erste grosse Veranstaltung doch nicht in Angriff nehmen. Unter ihrem Herzen nämlich trägt sie ihre Tochter, die in rund zwei Monaten zur Welt kommen soll. Bei einem allerdings konnte ihr das Baby beim besten Willen nicht helfen: der Wahl des Outfits. Die war nämlich «eine Prozedur», wie die Sängerin auf Instagram verriet. «Man hat ein bisschen vergessen, wie es ist, auf einem Event zu sein», sagte sie später im «RND». «Man ist überfordert – egal ob es mit der Kleiderauswahl ist oder der Frage, welche Schuhe man anzieht.»
Ebenfalls eine Kugel zu verpacken hatte Jana Schölermann, die Frau von Moderator Thore Schölermann. Sie wählte ein enganliegendes blaues Kleid und setzte damit ihren Babybauch optimal in Szene.
Die Immer-noch-schwer-Verliebten
Seit gut zwei Jahren gehen TV-Entertainer Thomas Gottschalk, 71, und Karina Mross, 58, gemeinsam durchs Leben. Die rosa Brille der Frischverliebten haben sie allerdings noch längst nicht abgelegt, wie sie bei der Preisverleihung in Köln bewiesen. Im violetten Partner-Look aus Samt schmusten sie zuerst auf dem Teppich, dann auch beim Apéro. Bereits im Frühling schwärmten die beiden in der «Bunten» von ihren «Schmetterlingen im Bauch», für die es auch im Alter nie zu spät ist. «Statt einer Vergangenheit nachzuträumen, die es nicht gegeben hat, freuen wir uns auf eine Zukunft, die es geben wird», sagte Mross.
Ebenfalls schwer verliebt zeigten sich Giovanni, 43, und Jana Ina Zarrella, 44. Das Musiker-Paar ist seit nunmehr 16 Jahren verheiratet – und schwebt ganz offensichtlich noch immer auf Wolke sieben. Wie die beiden der «Gala» unlängst verraten haben, wollen sie im Winter ihr Eheversprechen auf einer Kreuzfahrt erneuern. Nötig wäre das im Grunde nicht, wie Jana Ina andeutete. «Unsere Liebe ist sehr intensiv und unsere Beziehung ist sehr fest.» Auch Giovanni meinte, nach «all den Jahren wissen wir, was wir aneinander haben».
Die Geehrten
Neben allem Glanz und Glamour galt es aber bei der Open-Air-Gala im Kölner Tanzbrunnen auch ernst: Schliesslich wurden zum 22. Mal insgesamt 30 Fernsehpreise verliehen, die von RTL, ZDF, SAT.1, ARD und der Deutschen Telekom gestiftet wurden. Die Show wurde zeitversetzt übertragen und von Barbara Schöneberger moderiert.
Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt Hape Kerkeling, 56. Auch Talk-Moderator Markus Lanz, 52, wurde geehrt. Er nahm den Preis für seine nach ihm benannte Show in der Sparte «Beste Information» entgegen. Er war so gerührt, dass er den Preis seiner Mutter widmete. «Ich weiss, dass in den Südtiroler Bergen jetzt eine ältere Dame sitzt mit 87, die es nicht leicht hatte im Leben und der ich sehr, sehr viel verdanke», sagte er. «Mama, das ist für dich!»
Bester Fernsehfilm: «Für immer Sommer 90»
Bester Mehrteiler: «Oktoberfest 1900»
Beste Drama-Serie: «Para – Wir sind King»
Beste Comedy-Serie: «Das letzte Wort»
Beste Schauspielerin: Petra Schmidt-Schaller für «Die Toten von Marnow»
Bester Schauspieler: Sascha Alexander Geršak für «Die Toten von Marnow» und «Polizeiruf 110: Der Verurteilte»
Beste Regie Fiktion: Özgür Yildirim für «Para – Wir sind King»
Bestes Buch Fiktion: Jantje Friese für «Dark»
Beste Kamera Fiktion: Leah Striker für «Unbroken»
Bester Schnitt Fiktion: Christoph Cepok, Rainer Nigrelli, David Wieching für «How to Sell Drugs Online (Fast)»
Beste Musik Fiktion: Michael Klaukien für «Oktoberfest 1900»
Beste Ausstattung Fiktion: Oliver Hoese (Szenenbild), Maria Schicker (Kostüm), Gregor Eckstein und Jeanette Latzelsberger (Maske) für «Das Geheimnis des Totenwaldes»
Beste Unterhaltungs-Show: «Wer stiehlt mir die Show?»
Beste Comedy/Late Night: «Freitagnacht Jews»
Bestes Factual Entertainment: «Showtime of my Life – Stars gegen Krebs»
Beste Unterhaltung Reality: «Princess Charming»
Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung: Andrea Kiewel für «ZDF-Fernsehgarten»
Beste Regie Unterhaltung: Frank Lieberich für «Catch! Die Deutsche Meisterschaft im Fangen»
Bestes Buch Unterhaltung: Jan Böhmermann, Markus Hennig, Hanna Herbst für «ZDF Magazin Royale»
Beste Ausstattung Unterhaltung: Michael König (Setdesign), Kaja Manenbach (Szenenbild) für «ZDF Magazin Royale»
Beste Information: «Markus Lanz»
Bestes Infotainment: «Joko & Klaas – Live: Pflege ist #nichtselbstverständlich»
Beste Dokumentation/Reportage: «Schwarze Adler»
Beste Doku-Serie: «Charité intensiv – Station 43»
Beste Moderation/Einzelleistung Information: Anja Reschke für «Panorama»
Beste Kamera Info/Doku: Alexander Gheorghiu für «Höllental»
Bester Schnitt Info/Doku: Philip Drangmeister, Xenia Kalinitchenko für «Stern Crime: Der Alptraummann»
Beste Sportsendung: «Vendée Globe»
Förderpreis: Aminata Belli für «follow me.reports»
Ehrenpreis: Hape Kerkeling
Die Styler
Nach Monaten in Jeans und Jogginghose liessen es sich die Promis nicht nehmen, den Gang über den Teppich zum grossen Schaulaufen zu machen. Bei den Männern war es wieder einmal «Let's Dance»-Juror Jorge González, 54, der alle Blicke auf sich zog. In einem kompletten Schwarz-Weiss-Look zeigte er sich zwar ungewohnt gedeckt in den Farben, sorgte aber mit den einzelnen Stücken für einige Blickfänge.
Bei den Frauen hingegen stahl Nazan Eckes, 45, allen die Show. Die RTL-Moderatorin liess in ihrem Glitzerkleid vor allem seitlich tief blicken und erinnerte mit ihren zurückgegelten Haaren fast ein wenig an Jennifer Lopez. Die Fans bezeichneten ihren Look unter Eckes' Instagram-Post als «Killer-Outfit».
Die Endlich-wieder-mal-Ausgänger
Ebenfalls vertreten waren am Fernsehpreis die relativ frischgebackenen Eltern, darunter etwa Schauspielerin Wolke Hegenbarth, 41. Erst kürzlich hatte sie bei der «Berliner Zeitung» darüber gesprochen, wie sehr ihr der wenige Schlaf im ersten Jahr von Söhnchen Avi, 2, zugesetzt hatte. «Es war so krass. Schlafentzug ist so schrecklich», sagte sie. Sie habe sich aber mittlerweile vom ersten Babyjahr erholt «und wieder das Gefühl, ich bin wieder ich».
Als Mama nämlich hatte sie feststellen müssen, wie oft Me-Time auf der Strecke bleibt, wie sie erzählte. «Ich habe kaum Zeit für mich.» Umso mehr dürfte sie den gestrigen Abend in Köln genossen haben. In einer Traumrobe flanierte sie zuerst über den roten Teppich, hielt dann eine Laudatio und übergab einen Preis für die beste Dramaserie. Das Fazit von Hegenbarth fällt dementsprechend deutlich aus. «Endlich mal wieder beim deutschen Fernsehpreis!», schwärmte sie mit Herzchen geschmückt bei Instagram.