Blümchen, was ist Ihre peinlichste Modesünde?
Nun ja, ich war ein Popstar in den 90ern (lacht). Ich durfte alle damaligen Modesünden auf einmal tragen. Mein Highlight war eine rote Kunstrasen-Jacke mit Kuhfell-Applikationen und grossen gelben Sonnenblumen drauf. Dazu unfassbar hohe Lackstiefel und Glitzer-Hotpants.
Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Da ich bereits viel mit der Musik unterwegs war, war das Zuhause ganz wichtig, um mich zu erden. Ich bin dann auch bis 25 in diesem Zimmer geblieben. Es war – wieso auch immer – orange und pink. Furchtbar hässlich, vermutlich meine kleine Punkzeit. All meine Freunde durften mit Sprühfarbe und Filzstift an die Wand schreiben. Es war sehr unruhig.
Ihre Mutter gab Ihnen den Spitznamen Blümchen. Gabs weitere?
Viele! Katharina aus meiner Klasse hatte mich Pfannkuchengesicht getauft, was leider eine Weile alle sagten. Dann hatte ich einen grünen Mantel, da nannten sie mich Frosch. Und es gab einen Sänger, Chesney Hawkes. Wegen ihm nannten sie mich Hawkes. Es lief nie so gut mit Spitznamen.
Angenommen, Sie könnten Wunder vollbringen: Was sind Ihre ersten drei Taten?
An einem Tag der Woche würde ich alle Menschen das Leid spüren lassen, das vielen Menschen und Tieren angetan wird. Das würde sicher alles verändern!
Haben Sie Allergien?
Zum Glück nicht. Meine Mutter hat das Stillen aber auch echt ernst genommen. Dafür bin ich dankbar!
In welcher Situation in Ihrem Leben hatten Sie so richtig Schwein?
Ich bin beim Snowboarden vom Weg abgekommen und einen Hang runtergerutscht. Ich habe dann das Brett abgeschnallt und es mit den Händen über mir ins Eis gestossen. Stück für Stück konnte ich mich wieder hochziehen. Hätte das nicht geklappt, hätte ich nur schwer verletzt überlebt oder gar nicht.
Als Sie Kind waren, was hat Ihre Mutter Ihnen da immer gesagt?
Meine Eltern haben mir einfach immer das Gefühl gegeben, dass sie für mich da sind. Meine Mutter hat mich mit 15 in die Musikwelt gelassen. Ich weiss nicht, woher sie das Vertrauen hatte.
Die beste Idee Ihres Lebens?
Meinen Mann zu heiraten.
Und die dümmste?
Ein Handy in die Mikrowelle zu packen.
Haben Sie nachts einen Traum, der immer wiederkommt?
Ich träume tatsächlich nie. Zumindest kann ich mich nie an meine Träume erinnern. Ich schlafe einfach.
Wovon träumen Sie schon lange, getrauen sich aber nicht, es zu tun?
Ich begrabe keine Träume, sondern buddle immer neue aus. Ein Glücksrezept ist jedes Jahr mindestens eine neue Sache lernen oder tun. Und einen neuen Ort kennenlernen. Das kann auch die Mecklenburger Seenplatte sein. Ich möchte schon länger auf den Kilimandscharo klettern. Nächstes Jahr werde ich mir diesen Traum hoffentlich erfüllen!
Welches Geräusch lieben Sie?
Meeresrauschen! Dann das Geräusch, das mein Snowboard macht, wenn es über frischen Schnee gleitet, und dasjenige, das mein Kissen macht, wenn ich mich nochmals umdrehe, um fünf Minuten weiterzuschlafen.
Welches hassen Sie?
Strassenverkehrslärm, das Geräusch, wenn Leute ihren Rotz hochziehen, und knirschende Watte.
Für welche Eigenschaften bekommen Sie immer wieder Komplimente?
Dass ich eine gute Freundin bin und andere gut motivieren kann. Ich kann privat auch echt lustig sein.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Ruhe, Natur, Schokolade, ausgelassenen Festen, Zeit mit den Menschen verbringen, die ich liebe. Je nach Bedarf und Intensität der vorangegangenen Wochen.
Was war der härteste Job, den Sie je verrichtet haben?
Ich hab für ein Charity-Projekt geholfen, die Mauern eines Hauses hochzuziehen. Das war heftig, hat mich aber irre stolz gemacht.
Ab welchem Geldbetrag ist man – Ihrer Meinung nach – reich?
Reich sein hat für mich nicht nur mit Geld zu tun. Die an Geld reichsten Menschen, die ich kenne, haben ziemlich viel Arbeit mit ihrem Geld und müssen sich mit Ängsten rumplagen, die ich für kein Geld der Welt haben möchte. Alles hat einen Preis. Für mich ist reich, wer jeden Tag essen kann, was er will, seine Zeit einteilen kann, wie er mag, und Raum hat, zu träumen, sich frei zu entwickeln und seinen Leidenschaften nachgehen zu können. Wer liebt und geliebt wird, ist reich!
Sie wären für einen Tag ein Mann. Was tun Sie?
Dann würde ich mit einer Frau schlafen, um zu sehen, wie sich das anfühlt. Will das nicht jeder wissen?
Wie alt wären Sie gern für immer?
Ich finde es ehrlich gesagt voll cool, älter zu werden. Wir leben, um all diese Erfahrungen zu machen. Und solange man gesund sein darf, hat jedes Alter für mich seine Schönheit. Mit 20 war ich zum Beispiel nicht so fit, gelassen und neugierig auf die Welt wie heute!