Dieter Bohlen, warum gehen Sie nach 16 Jahren Bühnenabstinenz wieder auf Tour?
Wie so oft – wegen meiner Fans auf Instagram! Als ich mein Konzert in Berlin ankündigte, war es so schnell ausverkauft, dass viele keine Tickets mehr bekamen. Sie forderten dann in den Kommentaren mehr Shows. Also habe ich dem Veranstalter gesagt: «Komm, wir machen noch ein paar mehr.» Dass er dann grad die grössten Hallen buchen würde, hat mich völlig überrascht. Das macht mich jetzt schon etwas nervös.
Was genau?
Ja, vor Zehntausenden Menschen aufzutreten und diese Hallen füllen zu müssen, ist aufregend.
Wie laufen die Vorbereitungen?
Super, wir stecken mittendrin! Ich habe Hunderte Ideen. Es wird viele spannende neue Arrangements geben. Aber ich will nicht nur singen und Modern Talking machen, sondern den Leuten auch zwischendurch erzählen, wie es zu den Songs gekommen ist.
Was dürfen die Fans vom Konzert in Zürich erwarten?
Eine Mega-Party! Ich singe alle meine 22 Nummer-1-Hits, es wird ein Schlagermedley geben und einen «DSDS»-Teil mit Songs wie «Mein Herz» von Beatrice Egli. Es wird «Dieters Tagesschau» von Instagram geben, viel Comedy und natürlich werde ich mit den Zuschauern auch Titel einüben. Ich verkleide mich als Andrea Berg mit Minikleid und roter Perücke. Und ich mache Selfies mit den Fans und ihren Familien. Also, es gibt nichts, was es da nicht gibt. Hauptsache, die Leute und ich haben Spass!
Wie ist es, Modern-Talking-Hits ohne Thomas Anders auf die Bühne zu bringen?
Ich performe ja schon seit Jahren im Ausland alleine unsere grössten Hits. Wir waren als Modern Talking eine tolle Symbiose, hatten eine gute Zeit. Aber das ist vorbei, ich habe da keine Lust mehr drauf. Unsere musikalischen Vorstellungen waren grundverschieden, und ich will keinen Stress. Ich finde es toll, so wie es jetzt ist. Thomas sieht das übrigens genauso.
Wer übernimmt den Gesangspart?
Ich habe das alles komponiert, «Cheri, Cheri Lady», «You’re My Heart, You’re My Soul» und auch die anderen Songs. Sowohl Text wie Musik sind ja von mir. Ich habe alle Songs als Erster gesungen, Thomas hat sie dann nachgesungen. Es ist interessant für die Menschen, die Songs in ihrer ursprünglichen Version zu hören, und wie gesagt, im Ausland mach ich das ja schon seit Jahren. Und plötzlich haben mich meine Fans in Deutschland und der Schweiz gefragt: «Wieso singst du die Hits in Moskau, aber nicht hier?»
«Als sie Schluss machte, dachte ich, ich muss sterben»
Dieter Bohlen
Wo am Körper tuts weh?
Zurzeit zum Glück nirgendwo!
Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Smartphone?
Meine Familie: Carina und meine zwei Kinder Amelie und Maximilian.
Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Am liebsten hätte ich Strände wie auf den Malediven. Das Wetter auch von dort. Eigentlich sehr viel von den Malediven. Aber um die Ecke müsste eine schöne Stadt mit Flughafen sein: Zürich wäre super! Wir überlegen immer wieder, in die Schweiz zu ziehen. Das Tessin gefällt uns sehr.
Wann haben Sie zuletzt etwas selber gebastelt?
Das weiss ich gar nicht. Carina, wann habe ich zuletzt gebastelt?
Carina: Vor Kurzem hast du für unseren neuen Hund aus Holz im Wald einen Auslauf gebaut. Bohlen: Stimmt!
Über welche Eigenschaft, die Ihre Kinder von Ihnen geerbt haben, freuen Sie sich?
Ganz klar über ihr musikalisches Talent. Meine Tochter Amelie ist acht und komponiert schon eigene Songs am Klavier. Die sind richtig gut! Ich kam eines Tages in ihr Zimmer, und sie spielte eine selbst komponierte Melodie. Wir haben die dann noch etwas verfeinert, aufgenommen und werden den Song bald veröffentlichen.
Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Vor 13 Jahren auf Mallorca in die Disco zu gehen. Dort habe ich Carina gesehen und angesprochen.
Welche Pille gehört erfunden?
Eine Multi-Pille gegen alle Krankheiten. Damit jeder ein gesundes Leben führen darf.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Natürlich. Es war schrecklich. Als sie Schluss machte, dachte ich, ich muss sterben. Teenagergefühle sind so etwas unglaublich Intensives!
Über welche Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Ich denke mal, über keine. Ich nehme mich nicht so wichtig.