Millionärsgattin Carmen Geiss (59) treibt den Puls ihrer Insta-Fans in die Höhe.Sie posiert im Rahmen des glamourösen «Butterfly Ball» im pinken Pelz-Bolero vor dem Hotel de Paris in Monaco. Eine Million Menschen folgen ihr auf der Social-Media-Plattform, das Foto wurde mehr als 18'000 Mal gelikt und gegen 350 Mal kommentiert.
Nebst vielen Komplimenten erntet die deutsche Luxusliebhaberin auch Kritik. Für das Glas Champagner in ihrer Hand, wo sie doch nach einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung im August auf Alkohol verzichten wollte, wie sie lauthals öffentlich verkündete. Für ihre Brille, die sie wie Sängerin Anastacia (56) aussehen lässt. Aber auch für ihr verändertes Aussehen, das einigen gefällt, andern überhaupt nicht. Und für ihr tierisches Oberteil. «Pelz geht gar nicht. Spinnst du!», schreibt ein Follower als Antwort auf ein Kompliment, das der Reality-Star erhält. Zudem gibt es Kommentare mit tierisch beleidigendem Inhalt, die wir hier nicht wiedergeben.
Nylon-Kuschelpelze gehen schnell kaputt
Klare Worte gibt es hingegen von der Zürcher Society-Lady Vera Dillier, die ihr Alter nicht geschrieben sehen möchte. Die Buchautorin von «Heirate nie einen Schweizer» liebt Pelze, besitzt rund 30 davon und trägt sie selbstbewusst – nicht nur bei sich zu Hause in St. Moritz GR, sondern auch an ihrem zweiten Wohnort in Zürich. Nerz, Zobel, Fuchs und Luchs wärmen sie im Winter. Neue kaufen würde sie zwar keine mehr, ausser auf dem Flohmarkt. Diese Exemplare lässt sie dann von einem Kürschner in Mailand neu schneidern. «Pelz tragen ist umweltbewusst und nachhaltig. All die Nylon-Kuschelpelze gehen schnell kaputt, sind nächste Saison aus der Mode, werden weggeworfen und verbrannt. Da schreit niemand nach Umweltschutz. Pelze hat man ein Leben lang.»
Vera Dillier legt Wert darauf, nur Pelze von Tieren zu kaufen, die gut gehalten wurden. «Nie einen aus China. Man sieht sofort, ob es dem Tierli gut ging, dann ist das Fell schön und nicht so ruppig.» Doch auch sie kritisiert Carmen Geiss. «Was sie trägt, ist ein billiger, gefärbter Pelz im Stil eines Boleros», sagt die Luxus-Lady gegenüber «Blick». Und ergänzt: «Um diese warme Jahreszeit trägt man in Monaco noch keinen Pelz, sondern eine teure Pashmina-Stola.» In ihren Augen hat Carmen Geiss diesbezüglich keine Ahnung. «Pelze gehören von Anfang Mai bis Ende Oktober ins Kühlhaus. Damen von Welt wissen das.»
Tierschutzorganisation appelliert an Carmen Geiss
Das Thema Pelztragen polarisiert. Liebhaber und Liebhaberinnen tragen Pelz mit Stolz, sehen sich als umweltbewusst und nachhaltig. Die Tierschutzorganisation Peta sieht das komplett anders. «Es gibt keine Situation, die das Tragen von Pelz rechtfertigt. Auch gebrauchter Pelz sendet dieselbe inakzeptable Botschaft wie neuer Pelz, nämlich, dass es in Ordnung ist, Tieren für ihren Pelz das Genick zu brechen, mit analem Elektroschock zu töten und teils lebendig zu häuten. Heute gibt es schicke Kunstpelze, und niemand muss Tiere für Pelz und Mode töten. Jeder und jede Einzelne kann beim Einkauf entscheiden, grausam oder gütig zu sein», beantwortet Julia Zhorzel, Fachreferentin Bekleidung und Textil bei Peta Deutschland, die «Blick»-Anfrage.
Sie erinnert daran, dass «die meisten Modeketten, Designerinnen und Designer – von H&M bis zu Stella McCartney und Gucci – heutzutage eine grosse Auswahl an Kunstfellen in ihrem Sortiment haben, die dem Tierqualprodukt weder in Qualität noch in Aussehen nachstehen.»
Dominik del Castillo von Vier Pfoten Schweiz hat an Carmen Geiss eine klare Forderung. «Sollte es sich tatsächlich um Echtpelz und nicht etwa Kunstpelz handeln, der auf den Fotos zu sehen ist, wünschen wir uns, dass Frau Geiss mehr Empathie für Tiere zeigt und in Zukunft mehr Wert auf tierfreundliche Mode legt.»
Dass tierquälerisch erzeugte Pelze in Zukunft nicht mehr in die Schweiz importiert werden dürfen, dafür setzt sich auch der Bundesrat im Sinn einer Anpassung des Tierschutzgesetzes ein. Er will ausserdem den Handel mit tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten im Inland untersagen. Ab Sommer 2025 wird das Parlament diesbezüglich entscheiden.