Sie ist 42 Jahre alt, hat fünf Kinder zur Welt gebracht, trägt keine Kleidergrösse 36 – und ist in den Augen ihrer «Fans» damit nicht mehr dazu berechtigt, ein Bild von sich im Bikini zu posten.
Denn die Kommentare, die Daniela Büchner zu ihrem neuesten Instagram-Schnappschuss ereilen, sagen genau das: Dass sie als Frau in den besten Jahren zwar durchaus stolz sein darf auf ihre Figur, dass diese aber nicht die ganze Welt zu sehen bekommen soll. Oder zumindest ihre rund 230'000 Follower.
Die Witwe von Kult-TV-Auswanderer Jens «Malle-Jens» Büchner, †49, hätte nach den fiesen Kommentaren jedes Recht, ihren Kopf in den Sand stecken zu wollen. Der läge ihr – im Gegensatz zu den Followern – am Strand gar zu Füssen.
Doch die Kritik einfach so stehen zu lassen, kommt für Büchner nicht infrage. Keck reagiert sie auf einige der Sprüche – und schlägt die Gegner reihenweise k.o. Auf die Frage, ob sie Komplexe habe, «weil du immer Lob und Bestätigung auf deine lasziven Bikinifotos brauchst», antwortet sie: «Den einzigen Komplex, den ich habe, ist, dass ich solche Aussagen, wie die von dir, nicht verstehe.» Bämm! Der sass.
Eine andere Followerin stellt die These auf, dass ihr Bikini «vielleicht ein bisschen zu knapp» ist «für ihre Figur». «Auch mit meiner Figur erlaube ich es mir, einen knappen Bikini anzuziehen», kontert Büchner. Und stellt eine gute Frage: «Gibt es eine Regel für knappe Bikinis?»
Die gibt es zwar nicht – dennoch verknüpfen viele ihrer Follower «knapper Bikini» mit «jung und knackig». Man wolle «wohl wieder 20 sein», findet denn eine Followerin. «Ernsthaft?», antwortet Büchner. «Was spielt es für eine Rolle, wie alt man ist?»
Irgendwann werden die Kommentare zu zahlreich, als dass Danni auf jeden eingehen könnte. «Tut mir fast leid, das jetzt zu schreiben, aber das ist wirklich furchtbar!», bleibt unbeantwortet. «Muss doch nicht sein, sowas!», ebenso. Einige Follower finden das Bild «billig». Andere finden es «mutig», dass sich Büchner so zeigt – «obwohl» sie schon Fünffach-Mama ist und die 40er-Grenze schon überschritten hat.
«Auch mit meiner Figur erlaube ich es mir, einen knappen Bikini anzuziehen»
Daniela Büchner
Was wohl lieb gemeint ist, hat aber durchaus einen Beigeschmack – nämlich den, dass Büchners freizügige Bilder nicht die Norm sind. Dass es dafür besonders viel Mut braucht. Und dass ihr Körper Respekt verdient – aber auch nur, weil er bereits fünf Kinder ausgetragen und zur Welt gebracht hat. Man mag sich kaum vorstellen, wie auf das Bild reagiert worden wäre, hätte Büchner keine Kinder. Und damit, in den Augen vieler Follower, scheinbar nicht das Recht, eine Kleidergrösse jenseits der 36 zu haben. Oder zumindest nicht, sie im Internet zu zeigen – obschon die deutsche Durchschnittsfrau Kleidergrösse 42/44 trägt und es damit nichts Normaleres gibt.
Dass Büchner so cool mit der Körper-Kritik umgeht, dürfte auch daran liegen, dass sie sich deswegen in den letzten Jahren bereits ein dickes Fell zulegen musste. Denn es ist längst nicht das erste Mal, dass sich die Betreiberin des Cafés Faneteria fiese Kommentare zu ihrer Figur anhören muss. Zum letzten Mal rechtfertigen musste sie sich Ende August. Damals postete sie ebenfalls ein Bild von sich im Bikini. Und auch damals schon haben die Kommentare nicht lange auf sich warten lassen.
Büchner selbst hatte gar schon mit ihnen gerechnet, wie sie in der Bildunterschrift zugab. Sie habe lange überlegt, ob sie die Fotos posten soll, meinte sie damals. «Am Ende des Tages stehen Unmengen an Kommentaren wie: ‹Wie kann man sich so zeigen?›, ‹Wer keine 36 hat, sollte keinen Bikini tragen›», schrieb Büchner.
Für ihre ehrlichen Worte und ihren authentischen Umgang mit sich selbst erntete Büchner neben den fast schon gesetzten gehässigen Kommentaren auch viel Lob. «So sehen reale Frauen aus!», schrieb eine Followerin. «Durch solche Fotos bist du ein Vorbild!», findet eine andere. «Denn Kleidergrösse 36 ist nun mal nicht der Durchschnitt.»
Kommentare wie diese dürften Büchner antreiben, weiterhin an ihrer Linie festzuhalten – und ihren Körper auch in den sozialen Medien so zu zeigen, wie er eben ist. Denn ein Foto von sich im Bikini hat für sie nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gesellschaftliche Relevanz. «Ich poste es, um allen Frauen, die wie ich nicht den perfekten Massen entsprechen, Mut zu machen und um zu zeigen: Lieb dich so, wie du bist!»