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«The Son» von Florian Zeller

Hugh Jackman reisst sich um Zusammenarbeit mit Schweizer Regisseur

Als Filmemacher ist es schon Ehre genug, mit einem Hollywoodstar zusammenzuarbeiten. Wenn aber dieser sich um eine Kooperation mit einem selbst reisst, dann werden wohl die kühnsten Vorstellungen übertroffen – wie der französisch-schweizerische Regisseur Florian Zeller nun am eigenen Leib erfahren hat.

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Hugh Jackman wollte unbedingt im neuen Film «The Son» vom französisch-schweizerischen Regisseur Florian Zeller mitspielen.

Hugh Jackman wollte unbedingt im neuen Film «The Son» vom französisch-schweizerischen Regisseur Florian Zeller mitspielen.

Getty Images

Vor drei Jahren startete der Newcomer-Regisseur Florian Zeller (43) mit seinem Oscar-prämierten Film «The Father» international durch. Jetzt folgt der nächste Filmstreifen aus der Feder von Zeller und dieser könnte ein ebenso grosser Erfolg werden wie der Vorgänger, denn «The Son» fährt mit hochkarätiger Besetzung auf. Der Film handelt von einem Vater, der mit ansehen muss, wie sein Sohn in Depressionen verfällt. Ein Thema, das bewegt – auch den Hollywood-Schauspieler Hugh Jackman (54). Dieser sah das Theaterstück, auf dem der Film basiert, auf der Bühne und war zutiefst berührt. So berührt, dass er beschloss, alles dran zu setzen, in einer Filmadaption des Stücks die Rolle des Vaters zu übernehmen.

Also nahm Jackman sein Glück selbst in die Hand und tat etwas, das man von einem Star wie dem «Wolverine»-Darsteller vielleicht nicht unbedingt erwarten würde: Er schrieb Florian Zeller ein E-Mail und äusserte sein Interesse an dem Part. «Sonntags Blick» sprach mit dem Schauspieler über seine Initiative, an den französisch-schweizerischen Regisseur heranzutreten und seinen Blick auf die Thematik depressiver Kinder und wie Eltern damit umgehen.

Hugh Jackman war überrascht

Wie Hugh Jackman erzählt, sei er selbst überrascht von sich gewesen, dass er Florian Zeller kontaktierte. «Hast du bereits jemanden für die Rolle? Weil ich mich dann niemals dazwischendrängen würde. Wenn nicht, würde ich unheimlich gerne die Rolle des Vaters übernehmen.» Diesen starken Drang, eine bestimmte Rolle zu spielen, habe er in seiner gesamten Karriere noch nicht erlebt, sagt Jackman. Doch der Schritt lohnte sich und der Regisseur rief Hugh Jackman an und engagierte ihn für den Film.

Hugh Jackman und seine Ehefrau Deborra-Lee Furness sind selbst zweifache Eltern.

Hugh Jackman und seine Ehefrau Deborra-Lee Furness sind selbst zweifache Eltern.

Getty Images

Er ist selbst zweifacher Vater

Der «Greatest Showman»-Schauspieler hat selbst zwei Kinder, einen 22-jährigen Sohn und eine 17-jährige Tochter. Daher sei ihm das Thema besonders nahe gegangen. Die Welt befinde sich in Hinsicht auf die psychische Gesundheit bei 15-25-Jährigen in einer «echten Krise», welche durch Corona noch verschlimmert worden sei. Der erste Schritt, um den eigenen Kindern in einer solchen Situation zu helfen, sei ein Weg, offen darüber zu reden und das Thema nicht zu tabuisieren. «Wir müssen uns eingestehen, wie hilflos wir als Erwachsene und Eltern sind.»

Nachdem der Film abgedreht und fertig war, habe Jackman sich diesen mit seinen Kindern angeschaut – und im Anschluss lange und intensiv mit ihnen über den Film und das Thema Depressionen gesprochen.

Als Eltern leide man häufig an Schuldgefühlen, wenn es um die Kinder geht, vor allem, wenn diese an psychischen Krankheiten leiden. Man frage sich dann: «Hätte ich noch mehr machen können?» oder «Wie kann ich das wieder gutmachen?» Und dabei leide man selbst noch unter dem Erziehungs-Trauma der eigenen Kindheit. 

 

Hugh Jackman und seine Ehefrau Deborra-Lee Furness mit den zwei gemeinsamen Kindern 2009 im Disneyland.

Hugh Jackman und seine Ehefrau Deborra-Lee Furness mit den zwei gemeinsamen Kindern 2009 im Disneyland.

Getty Images

Seit er selbst Vater ist, ertappt sich Hugh Jackman laut eigener Aussage immer wieder dabei, wie er wie sein Vater Chris wird – beziehungsweise Jackmans Ehefrau Deborra-Lee Furness (67) macht sich in diesen Situationen immer über ihn lustig. Vaterschaft sei eben die schwerste Rolle des Lebens und lasse die Emotionen höher schlagen wie nichts anderes. «Und manchmal fühlt man sich einfach nur hilflos, weil man seine Kids nicht immer erreichen kann», gesteht der 54-Jährige. Vor allem in Sachen Depressionen sei das schwer, denn es sei eine mentale Krankheit, gegen die man als Eltern nicht viel machen könne. Im Film fällt einmal der Satz: «Liebe reicht manchmal nicht aus», dem Hugh Jackman nur zustimmen kann. 

Social Media ist nicht immer nur ein Segen

Bei der Nutzung von Social Media sieht Hugh Jackman die Gefahr, dass Kinder, die durch die sozialen Netzwerke eigentlich mit anderen Menschen verbunden sein sollten, dadurch häufig eher isoliert werden. Als Eltern sei man in der Verantwortung, wachsam zu sein. «Das Internet und die sozialen Medien können im gesunden Masse ein wundervolles Mittel sein, um informiert zu sein und verbunden zu bleiben.»

Von san am 8. Februar 2023 - 06:00 Uhr