Können Sie gut Schlittschuh laufen, Dave Stewart?
Oh nein, ganz schlecht. Zum Glück stehe ich bei «Art on Ice» auf der Bühne, nicht auf dem Eis. Ski fahren kann ich besser. Ich war schon öfter in der Schweiz in den Winterferien.
Was verbindet Sie sonst noch mit unserem Land?
Unzählige Erinnerungen an wunderbare Auftritte. Und mein eigener Wodka, der «Poetry» heisst: Mein Geschäftspartner Johan Holgersson wohnt in Zürich.
Wie oft geniessen Sie Ihren «poetischen» Wodka selbst?
Täglich. Aber nur ein Gläschen, immer um 20.40 Uhr.
Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Seit ich denken kann, wollte ich für meinen Heimklub, den sechsfachen englischen Meister AFC Sunderland, Fussball spielen. Ich war auf dem Weg zum Profi, als ich mir mit 14 Jahren mein Knie zertrümmerte, was den Traum platzen liess. Gleichzeitig liessen sich meine Eltern scheiden. In dieser traurigen Zeit begann ich, Blues zu hören. So wuchs das Interesse an der Musik. Mit 18 bekam ich meinen ersten Plattenvertrag.
Wie lautet Ihr Spitznamen?
Auf dem Fussballplatz nannten sie mich «The Wasp», die Wespe, weil ich so schnell war.
Wann haben Sie letztmals gebetet?
Ich schreibe lieber Songs als zu beten.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Ich heule ständig bei Filmen und Serien – auch im Kino.
Wann waren sie zum letzten Mal auf jemanden eifersüchtig?
Das ist schon sehr lange her, als ich noch Fussballer war. Ein Junge, der jünger war als ich, aber grösser, durfte auf der Position spielen, auf der ich gern gespielt hätte. Nur wegen eines körperlichen Merkmals, für das ich nichts konnte. Das fand ich sehr unfair.
Welchen Charakterzug hätten Sie lieber nicht?
Meine Ungeduld mit mir selbst. Ich dachte, das legt sich mit dem Alter, aber bisher ist das nicht der Fall.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Ich habe im Traum tatsächlich öfter Ideen für Projekte, an denen ich gerade arbeite. Nach dem Aufwachen kritzle ich sie hektisch auf irgendein Papier. Meine Frau schüttelt jeweils den Kopf, wenn das ganze Bett mit Blättern übersät ist.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich bekommen?
Ich unterhielt mich mit meinem Sitznachbarn im Flugzeug über Covid. Ich meinte, mit meinen 71 Jahren wäre ich schon etwas vorsichtiger als andere. Er war ehrlich überrascht und meinte, er hätte mir höchstens 62 gegeben. Das geht als Kompliment durch, oder?
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Auf Eurythmics-Fotos und in Videos wirke ich immer sehr cool und distanziert. Wer mich nicht kennt, denkt, ich sei wirklich so. Aber das ist eine Rolle, die ich spiele. Als Privatmensch bin ich sehr nahbar und humorvoll.
Haben Sie je eine Therapie gemacht?
Zwei. Eine Ehetherapie in einer früheren Ehe – offenbar nicht sehr erfolgreich – und eine Gruppentherapie. Das war toll. Die Probleme der anderen relativieren die eigenen.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Musikstudios. Ausser meinem Heimstudio in unserem Haus auf den Bahamas habe ich noch acht weitere auf der ganzen Welt, wo Künstlerinnen und Künstler aufnehmen. Ich kaufe dafür keine Autos.
Was ist Ihr Lieblingsspiel?
Ein Wortspiel, das ich mal zusammen mit Lou Reed spätabends in einer Bar erfunden habe. Man muss ein zusammengesetztes Wort suchen, das in mehrere Kategorien passt. Wir sollten ihm einen Namen geben und es patentieren lassen (lacht)!
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Jeden, den ich zu Hause verbringe. Ich wohne auf einer kleinen Insel, spaziere am Strand mit pinkem Sand, schwimme im kristallklaren Meer, und nach dem Essen geniesse ich meinen Martini. Das Leben könnte nicht besser sein.
Was darf in Ihrem Haushalt niemals fehlen?
Äpfel. Ich vergesse oft zu essen, und wenn ich dann wirklich hungrig bin, brauche ich schnell etwas, in das ich direkt reinbeissen kann.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich versuche, vom Bildschirm loszukommen. Wenn ich eine Serie anfange, entwickle ich oft eine Obsession und schaue dann bis morgens um drei.