Boris Becker (55) dürfte Weihnachten in Freiheit und mit seinen Liebsten verbringen dürfen. Wie die britische «Daily Mail» schreibt, könnte der ehemalige Tennis-Star bald aus dem Huntercombe-Gefängnis in Oxfordshire entlassen werden. Becker soll somit nach Deutschland abgeschoben werden. Ein normales Vorgehen in England, denn um Geld zu sparen und die Gefängnisse zu entlasten, werden ausländische Insassen in ihre Heimatländer zurückgeschickt.
Doch anders als bei den meisten Ex-Häftlingen geschieht das bei dem 55-Jährigen auf eine nicht ganz übliche Art und Weise. Denn Becker muss dazu nicht mit dem Taxi zum Flughafen fahren und dort wie ein gewöhnlicher Passagier einchecken, sondern dürfte laut der «Bild»-Zeitung luxuriös in einem Privatjet reisen. Einzig Beamte des Innenministeriums sollen den dreifachen Wimbledon-Sieger bis zur Maschine begleiten.
Boris Becker und Freundin Lilian auf dem Weg zum Gericht.
imago/i ImagesTV-Sender soll hinter der Aktion stecken
Hintergrund der Aktion ist gemäss «Bild» ein Angebot eines Münchner TV-Senders. Als Gegenleistung für ein exklusives Interview nach der Zeit im Gefängnis soll dieser bereit sein, die teure Heimreise zu bezahlen. «Boris ist immer noch einer der berühmtesten Sportler Deutschlands, und sein erstes Interview ist sehr viel wert», behauptet eine namentlich nicht genannte Quelle gegenüber «Daily Mail». «Das Interesse an seiner Freilassung wird gross sein und der Privatjet sorgt dafür, dass er von anderen Medien nicht gesehen wird», so der Insider weiter.
Liess sich drei Jahre von Kameras begleiten: Während seiner Zeit im Gefängnis erschien eine neue Doku über den Tennisspieler.
PROMA1/Shutterstock.comEntlassung schon am Wochenende?
Becker wurde im April von einem Londoner Gericht in seiner Wahlheimat London wegen Insolvenzverschleppung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Dies, nachdem ihn bereits zuvor ein Geschworenengericht in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen hatte. Der ehemalige Tennisprofi soll Millionenwerte seines Vermögens verschleiert haben, nachdem er von einem Gericht 2017 für insolvent erklärt worden war. Dabei ging es um Überweisungen von ca. 420'000 Franken an Dritte, um eine Immobilie in seinem Heimatort Leimen, ein verschleiertes Darlehen in der Höhe von 810'000 Franken bei einer Bank in Liechtenstein und Aktienbesitze.
Zuerst verbrachte Becker seine Haftstrafe im Wandsworth-Gefängnis in London ehe er ins Huntercombe verlegt wurde. Und noch sitzt er dort in Haft. Wie sein Anwalt Christian-Oliver Moser in einem Interview mit dem Sender RTL sagte, soll sein Zustand der Situation entsprechend gut sein. «Nach allem, was ich weiss, geht es ihm den Umständen entsprechend gut – sicherlich nicht blendend», so Moser. Doch das dürfte sich vielleicht bald ändern und Boris Becker könnte es richtig gut gehen. Denn glaubt man der Zeitung, könnte seine Entlassung schon am Wochenende erfolgen.