Während es in vielen Ländern keine Schönheitswettbewerbe mehr gibt, sind sie in Italien noch immer sehr beliebt. Seit 2010 wurde kein Mister Schweiz mehr gekürt, aber südlich der Alpen florieren Wettbewerbe wie Mister Italia, «Il Più Bello d’Italia» oder «I Bellissimi d’Italia». Bei Letzterem traten vor Kurzem über 100 Teilnehmer an, und Alessandro Spada (20) aus dem italienischen Avezzano in den Abruzzen holte sich die Krone. «Ich bin stolz auf den Titel und hoffe, dass er mir als Sprungbrett dient», sagt der 20-Jährige. «Ich habe hart für den Erfolg gearbeitet. Meine eiserne Disziplin in Bezug auf die Ernährung zahlt sich aus.»
Die Familie übernimmt
Spadas Familie mütterlicherseits stammt aus Saint-Imier BE. Tante Corinne Hänni, die immer noch im Berner Jura lebt, ist seine feurigste Anhängerin und neu auch seine Pressesprecherin. «Er ist ein liebenswerter Junge mit einem Herz aus Gold», sagt sie.
Alessandro Spada macht als Kind regelmässig Ferien im Berner Jura. Sein Grossvater Samuel Hänni ist damals Restaurantbesitzer auf dem Mont-Soleil, Grossmutter Virginia – verstorben 2013 – liebt ihren Enkel über alles.
Von der Schweiz nach Italien
Alessandros Mutter Patricia lernt als 17-Jährige 1986 in Avezzano ihren zukünftigen Mann Renato kennen und verliebt sich sofort. Obwohl sie kurz vor dem Lehrabschluss bei einer Bieler Schokoladenfabrik steht, entscheidet sie sich, in Italien zu bleiben. Heute, 38 Jahre später, lebt sie immer noch glücklich mit Renato zusammen. Alessandro ist das jüngste von fünf Kindern.
Der frischgebackene Schönheitskönig ist sportlich, trinkt nicht, raucht nicht, ist ein talentierter Boxer. Und hat keine Tattoos! «In der Modebranche ist es ein Nachteil, tätowiert zu sein. Das sieht nicht sauber aus», sagt er. Er hat kürzlich die Handelsschule abgeschlossen und ist momentan im Gespräch mit einer Modelagentur aus Neapel. Vielleicht vertritt der schönste Italiener bald auch die Schweiz auf den internationalen Laufstegen.