Es gab viel Lärm und Kritik, als bekannt wurde, dass Elon Musk die US-Show «Saturday Night Live» als deren Gastgeber moderieren wird. Schliesslich gehört der Tesla-Chef und SpaceX-Gründer zu den reichsten Menschen der Welt.
Der 49-Jährige sorgte aber danach auch mit seiner Moderation und der ehrlichen Bekanntgabe, dass er der erste Host der Sendung sei, der unter dem Asperger-Syndrom leide, erst für Applaus und später für Schlagzeilen. «Oder zumindest bin ich die erste Person, die das zugibt».
Abseits der Show «Saturday Night Live» sind jedoch durchaus weitere prominente Persönlichkeiten bekannt. Nach der Sendung wiesen amerikanische Medien darauf hin, dass auch der jahrelang zum «Saturday Night Live»-Ensemble gehörende Moderator Dan Aykroyd («Ghostbusters») bereits öffentlich über sein Leben mit Asperger gesprochen habe.
Sängerin und Kurt-Cobain-Witwe Courtney Love, 56, soll bereits im Alter von neun Jahren dieselbe Diagnose erhalten haben, spricht aber selten darüber. Anders Schauspielerin Daryl Hannah, 60, – Gattin von Neil Young, 75. Auch sie bekam als Mädchen die Diagnose, redet aber in Interviews offen darüber.«Ich litt unter einer lähmenden Schüchternheit, habe so viel Zeit damit verschwendet, mich zu fürchten, gehemmt und unsicher zu sein.»
Gemäss Gerüchten sollen auch die Regisseure Tim Burton, 62, und Woody Allen, 85, eine Autismus-Spektrum-Störung haben. Bei Burton deutete Ex-Frau Helena Bonham Carter, 54, an, dass er «autistisch» sei. Bei Woody Allen sprachen verschiedene Set-Mitarbeiter davon, dass Allen Verhaltensweisen wie Asperger-Autisten an den Tag lege.
Unbestätigt ist die Vermutung auch bei Nobelpreisträger Bob Dylan, 79. Wobei gewisse seiner Eigenheiten, wie dass er Probleme mit dem Klatschen des Publikums hat oder seine Songs ganz nach eigenen Bedürfnissen und nicht nach jenem des Publikums spielt, darauf hinweisen.
Und selbst ein weiterer, sehr reicher Mann wie Musk, nämlich Bill Gates, 65, soll öfters sozial merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, wie Mitarbeiter berichten. Aber auch hier gibt es keine offizielle Bestätigung.
Das Asperger Syndrom ist eine Kontakt- und Kommunikationsstörung, die zu den Autismus-Spektrum-Störungen zählt. Gemäss Wikipedia unterscheidet sich Asperger von anderen Autismusformen vor allem dadurch, dass im Regelfall eine unbeeinträchtigte Sprachentwicklung und keine Intelligenzminderung vorliegt.
Betroffene wie Elon Musk tun sich aber schwer damit, mit anderen Menschen zu interagieren oder Empathie zu zeigen. Bei seinem Eröffnungsmonolog scherzte Musk denn auch über seine monotone Sprechweise, die den Zuhörern nicht wirklich hörbar zeigt, was er meine und fühle: «Es ist grossartig, ‹Saturday Night Live› zu präsentieren – das meine ich wirklich ernst.»
Einen Einblick in das Leben von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen gibt die Netflix-Reality-Show «Love on the Spectrum».