Wie hast du dieses vergangene, pandemie-geprägte Jahr erlebt, Sarah?
Es war für mich, so wie für alle anderen wohl auch, eine besondere Herausforderung. Daher bin ich extrem froh und dankbar, dass ich trotz ausgefallener Auftritte doch noch so viel machen konnte. Die Zeit bei «The Masked Singer» war zum Beispiel wunderschön. Der Sieg in einer Show, in der es nur um meine Stimme und nicht um mich als Person ging, hat mir unfassbar gut getan.
Und wie war diese Zeit in privater Hinsicht?
Zum einen war es schön, so viel Zeit mit meinem kleinen Sohn verbringen zu können. Zum anderen war und ist da natürlich sehr viel Improvisation gefragt. Aber am Ende funktioniert es dann doch immer irgendwie.
Hat dich dieses Jahr als Künstlerin verändert?
Ich habe viel Zeit im Studio verbracht und vieles ausprobiert. Daher würde ich schon sagen, dass die Liebe zur Musik, die sowieso schon sehr tief in mir verwurzelt ist, vielleicht sogar noch stärker geworden ist.
Und als Mensch?
Ich glaube nicht. Ich hatte zwar, wie viele andere auch, viel Zeit zum Nachdenken und war oft joggen und an der frischen Luft spazieren. Das hat mir gut getan. Aber grundsätzlich würde ich sagen, ich bin immer noch die gleiche Sarah.
Dein neues Album heisst «Im Augenblick». Welche Augenblicke sind für dich besonders wertvoll?
Ein Moment, den ich am liebsten eingefroren hätte, ist die Geburt meines Sohnes. Aber es sind auch ganz viele andere kleine Augenblicke, die ich festhalten möchte. Zum Beispiel, wenn ich Alessio abends ins Bett bringe, und er sagt «Mama, ich hab dich lieb».
«Alessio bekommt mit, dass Leute Fotos von mir machen möchten, wenn wir unterwegs sind. Manchmal nervt ihn das auch. Dann erkläre ich ihm aber, dass es zu meinem Job gehört, und mich die Leute kennen.»
Die aktuelle Single ab dem Album heisst «Love is Love» und ist ein Cover des Haddaway-Hits «What is Love». Was verbindet dich mit dem Song?
Er kam ja gerade ungefähr zu der Zeit heraus, als ich geboren wurde. Meine Eltern haben ihn immer gehört, und ich bin schon als kleines Mädchen singend dazu durchs Wohnzimmer getanzt. Ich mag den Song einfach und verbinde ihn mit schönen Erinnerungen. Bei meiner eigenen Version ist mir aber auch die Botschaft dahinter wichtig.
Welche ist das?
Jeder Mensch sollte die Liebe vorurteilsfrei und unbeschwert leben und erleben dürfen.
Was ist denn Liebe für dich?
Ein unbeschreibliches Gefühl. Und etwas, das uns alle verbindet. Zu lieben und geliebt zu werden, ist das Wichtigste auf der Welt.
Was gibst du Alessio sonst noch mit in der Erziehung ausser ganz viel Liebe?
Dass Gesundheit und Familie wichtiger sind als Geld und Ruhm. Er soll aber auch lernen, mit Geld umzugehen. Er hat sein eigenes kleines Portemonnaie und versteht schon, dass, wenn zwei Euro drin sind, und er einen für ein Eis ausgibt, er nur noch einen Euro hat.
Versteht er, womit seine Mama ihr Geld verdient?
Ich denke schon. Er bekommt zum Beispiel mit, dass Leute Fotos von mir machen möchten, wenn wir unterwegs sind. Manchmal nervt ihn das auch. Dann erkläre ich ihm aber, dass es zu meinem Job gehört und mich die Leute kennen. Ab und an möchte dann halt jemand Fotos mit mir machen.
Würdest du dich freuen, wenn dein Sohn beruflich irgendwann in deine Fussstapfen treten möchte?
Als Mutter steht man immer hinter den Wünschen seines Kindes. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre es mir schon lieber, er würde was anderes machen.
Was wünschst du dir für den Rest dieses Jahres 2021?
Dass wieder ein bisschen Normalität zurückkehrt. Aber auch, dass uns der Zusammenhalt, den wir jetzt immer wieder gespürt haben, erhalten bleibt.
Das Album «Im Augenblick» erscheint am 23. April 2021, den Clip zum Song «Love is Love» gibts hier.