In einem Doppelinterview, für das die Zeitschrift «Bunte» die beiden TV-Legenden Thomas Gottschalk (72) und Frank Elstner (81) an einen Tisch brachte, liess vor allem Gottschalk kein gutes Haar an der neuesten Generation der Fernsehmacher. Seiner Ansicht nach hatten auch die Show-Kandidaten in früheren Zeiten wesentlich mehr zu bieten als heute.
«Früher waren doch die Ansprüche viel höher», empörte sich Gottschalk in dem Gespräch. «Wenn Frank heute mit der Idee zu den ‹Stillen Stars› bei einem Programmdirektor um die Ecke kommen würde, wäre er mit diesem Format chancenlos. Selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen wären sie erstaunt: ‹Nobelpreisträger, gibt's sowas noch?›»
Insgesamt sei das Niveau im deutschen Fernsehen auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt, alles werde nur noch billigem Entertainment untergeordnet, so Gottschalk weiter. «RTL würde sie fragen, ob die auch tanzen können, und bei ProSieben müssten die als Eichhörnchen verkleidet irgendwelche Hits nachsingen.»
«Diese sogenannten ‹Promis› gehören nicht ins Fernsehen»
Kollege Frank Elstner legte in dem Gespräch eine wesentlich moderatere Sicht der Dinge an den Tag. Die Entwicklung der Fernsehlandschaft in den letzten Jahren habe für ihn auch positive Aspekte: «Die Vielfalt ist sehr viel grösser geworden. Keiner muss sich bei seiner Auswahl mehr nach irgendwelchen Anfangszeiten oder Programmangeboten richten. Die Mediatheken und die Streaming-Plattformen liefern zu jeder Tages- und Nachtzeit.»
Zudem gäbe es seiner Ansicht nach auch heute durchaus noch wirkliche Talente: «Wie zum Beispiel Joko und Klaas. Die haben Stil, Bildung und sind wirklich lustig.»
Mittlerweile hat deutliche Kritik an der aktuellen TV-Landschaft durch Thomas Gottschalk eine gewisse Gewohnheit erlangt. In einem Interview mit dem Medienmagazin «DWDL» echauffierte er sich beispielsweise lautstark über die neue Generation von «sogenannten Promis», mit denen es heutige Moderatoren zu tun hätten. «Wenn ich sehe, was sich da im ‹Sommerhaus der Stars› rumtreibt, sage ich: Die gehören nicht ins Fernsehen, vor denen habe ich weder Respekt noch kann ich was von ihnen lernen.»
Als Moderator sei es natürlich sein Job, zu präsentieren, was das Publikum interessiere. «Aber wenn ich neben einer spargeldürren Influencerin sitze und mich noch vor ihr verbeugen muss, weil sie mehrere Millionen Follower hat, dann bin ich nicht mehr dazu bereit», erklärte er. Und fügte stolz hinzu: «Ich sass schon neben Barbra Streisand und dem Dalai Lama...»