Rund sechs Wochen lang hat er gedauert, der erbitterte Gerichtsstreit zwischen dem Ex-Ehepaar Amber Heard (36) und Johnny Depp (58). Am Mittwoch (1. Juni) dann das Urteil: Heard, so die Jury einstimmig, habe sich der Verleumdung von Depp schuldig gemacht, eine Entschädigung in Millionenhöhe ist fällig. Doch während Depps Seite schon jubelt und der Schauspieler sein Hollywood-Comeback anpeilt, erwägt Heard diversen US-Medien zufolge, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Direkt nach dem Urteilsspruch hatte sich Heard in den sozialen Medien schockiert über die Entscheidung gezeigt. Ein ganzer «Berg an Beweisen», so Heard, habe nicht ausgereicht, um Depp für schuldig zu befinden. Wenn sie weiterhin an diese für sie klare Beweislage glaubt, so sei eine Berufung eigentlich unumgänglich, heisst es.
Wie läuft die Berufung ab?
Sollte sich Heard zu diesem Schritt entscheiden, so würde das Verfahren zunächst vor einem Berufungsgericht landen, dass sich ebenfalls im US-Bundesstaat Virginia befindet. Dort könnten sich diverse Konsequenzen ergeben. Die zuständigen Richter (drei Stück) könnten die Strafe gegen Heard reduzieren, so belassen oder gar noch erhöhen. Immerhin hatte Depp seine Ex-Frau eigentlich auf50 Millionen Dollar verklagt, zugesprochen wurden ihm «nur» 15 Millionen Dollar.
Laut einer Rechtsexpertin könnten Heards Anwälte vor dem Berufungsgericht aber auch argumentieren, dass der Prozess gar nicht erst in Virginia hätte verhandelt werden dürfen. Dann sei es gar im Bereich des Möglichen, dass der Fall im Bundesstaat Kalifornien neu aufgerollt wird, da dort andere Gesetze für Verleumdungsklagen gelten. Das dürfte allerdings sehr unwahrscheinlich sein, nachdem Heards Anwälte bereits zu Beginn des Prozesses mit dieser Strategie abgeblitzt waren.