Seit über einem halben Jahr ist der Ex-Tennis-Star Boris Becker (54) in London im Huntercombe-Gefängnis inhaftiert und sitzt seine Strafe wegen Insolvenzstraftaten ab. Dort gefalle es ihm aber gar nicht mal so schlecht, wie sein Anwalt Oliver Moser gegenüber «Bild» sagt: «Unserem Mandaten geht es den Umständen entsprechend gut und er fügt sich konstruktiv in den Gefängnisalltag ein.» Aus dem Umfeld von Boris Becker sind noch mehr Details zu erfahren: So bewohne er offenbar eine Einzelzelle, weil er keinen Alkohol trinken darf, habe er acht Kilogramm abgenommen und betätige sich als Aushilfslehrer für Fitness, Psychologie, Meditation und Yoga. «Boris ist bei seinen Mitinsassen sehr beliebt», will «Bild» ausserdem wissen.
Doch so aushaltbar seine Haft auch zu sein scheint – Boris Becker will raus und hat gemäss der Zeitschrift «Bunte» seine Anwälte beauftragt, seine Abschiebung nach Deutschland und eine damit verbundene Freilassung zu erwirken. «Boris hofft, dass er Weihnachten in Freiheit feiern kann», sei aus seinem Umfeld zu erfahren.
England ist seine neue Heimat
Hoher Preis für die Freiheit
Sollte Boris Becker wirklich nach Deutschland abgeschoben werden, käme er zwar zurück zu seiner Familie und in sein Geburtsland, müsste aber seine Wahl-Heimat verlassen. Denn genau das ist England für ihn geworden. Boris' jüngster Sohn Amadeus (12) kam in England zur Welt und hier feierte er seine grössten Erfolge, zum Beispiel als er 1985 mit nur 17 Jahren zum jüngsten Wimbledon-Sieger wurde. Einem «Bunte»-Reporter sagte er einst zu seinem Wohnort auf dem Land, unweit von Wimbledon: «Das Grün hier draussen tut der Seele gut. Man kommt auf gute Gedanken.»
Einziger Wermutstropfen der Aussicht auf Freiheit: Als verurteilter Straftäter dürfte es eine Weile dauern, bis er nach einer Abschiebung wieder nach England reisen dürfte. Vielleicht tröstet ihn die Aussicht auf Weihnachten in Freiheit mit seiner Mutter Elvira Pisch hinweg.