Seit nunmehr zwei Jahren sitzt Ghislaine Maxwell (60) in New York in Untersuchungshaft. Vergangene Woche nun sprach das Gericht ein Urteil: Die Komplizin des toten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953-2019) muss für ihre Taten für 20 Jahre ins Gefängnis, so das Strafmass. Zudem verhängte die Richterin eine Geldstrafe in Höhe von 750'000 Dollar.
Die Höhe der Strafe begründete sie demnach mit den Worten: «Die Strafe, die ich ausspreche, muss die Schwere von Frau Maxwells Handlung widerspiegeln.» Besagte Handlungen hatte die Richterin zuvor als «abscheulich und raubtierhaft» bezeichnet. Maxwell «arbeitete mit Epstein zusammen, um junge Opfer auszusuchen, die verletzlich waren.» Die Britin spielte demnach eine zentrale Rolle beim systematischen sexuellen Missbrauch junger Mädchen durch den amerikanischen Multimillionär.
In den Missbrauchskandal rund um Epstein ist auch Prinz Andrew (62) verwickelt. Denn die US-Amerikanerin Virginia Giuffre (38) warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Andrew bestritt die Vorwürfe stets. Das Verfahren endete schliesslich aussergerichtlich mit einem Vergleich, 15 Millionen Franken soll der Sohn der Queen an die Klägerin bezahlt haben.
Bekannt ist auch, dass Prinz Andrew mit Maxwell befreundet war, die beiden sollen sich schon seit ihrer Zeit an der Uni kennen. Sie war es auch, die Prinz Andrew und Epstein bekannt machte. Doch die Dimension ihrer Beziehung dürfte noch weitaus intimer gewesen sein, als bisher angenommen. «Keine, abseits der Königsfamilie, ging so regelmässig im Buckingham Palast ein und aus, wie Ghislaine Maxwell. Sie hatte uneingeschränkten Zugang zum Palast und Prinz Andrews Räumlichkeiten», sagt Paul Page, der während vieler Jahre als Sicherheitsoffizier für Königin Elizabeth II. (96) arbeitete. «Meine Kollegen und ich kamen zum Schluss, dass sie und der Prinz eine Art Beziehung führten», wird Page vom «Blick» zitiert.
Maxwell soll im Königspalast ein- und ausgegangen sein. «Das ist höchst ungewöhnlich», so Page. «Wir hatten Anweisung, sie einfach durch zuwinken. Wurde sie dennoch mal am Eingang aufgehalten, schrie der Herzog den zuständigen Mitarbeiter an und beschimpfte ihn.» Und gemäss dem ehemaligen Palastmitarbeiter soll die Britin auch alles andere als eine gewinnende Person gewesen sein. «Sie war hochnäsig. Begrüsste niemanden und gab uns das Gefühl, dass sie auf uns heruntersah. Alles in allem war sie keine freundliche Person.»