Es ist eine Lesestunde der besonderen Art: Herzogin Meghan, 39, sitzt auf einem Stuhl (nicht auf einer Bank, wie der Titel ihres Buches vermuten liesse) im Garten ihrer Villa in Montecito und hält ihr Werk «The Bench» in den Händen. Das Kinderbuch sei ein besonderes Geschenk: «Ich habe die Gedichte für meinen Mann und unseren Sohn Archie geschrieben, ich hoffe, ihr könnt es auch geniessen», verrät Meghan und beginnt zu lesen. «Dieses Buch ist für den Mann und den Jungen, die mein Herz zum Klopfen bringen», lauten die liebevollen Zeilen im Vorwort.
Nicht nur der Einstieg von «The Bench», auch die Illustrationen machen klar, für wen das Kinderbuch verfasst wurde. Der bärtige, rothaarige Mann mit seinem Baby, der mit zwei Hunden auf einem Bänkli sitzt, kann nur einer sein: Prinz Harry, 37, mit Sohn Archie, 2.
Poetisch in Gedichtform erzählt Meghan die Geschichte eines Vaters mit seinem Kind, der auf einer Sitzbank alle möglichen Emotionen eines Kinderlebens durchlebt. Es wird Trauer, Freude und Streit und glückliche Momente geben, dichtet Meghan. Doch sie mahnt Archie auch: «Ja, auch dein Herz wird gebrochen werden.»
«The Bench» konzentriert sich auf die Beziehung von Vater (Harry) und Sohn (Archie), es kommen aber auch Szenen aus dem gemeinsamen Leben der mittlerweile vierköpfigen Sussex-Familie vor. Auf einem Bild sieht man, wie Harry und Archie ihre Hühner füttern – die sie tatsächlich in ihrem Garten halten –, währenddessen sich Meghan mit ihrem Hund um den hauseigenen Biogarten kümmert.
Meghans liebevolle Hommage an ihren Ehemann und ihren Sohn dürfte viele Eltern zu Tränen rühren. Doch im Internet kommt «The Bench» denkbar schlecht weg. Auf Google bewerten die User das Werk mit gerade einmal 2,3 von 5 Sternen, doch auch Profi-Literaturkritiker zerreissen Meghans Buch. Claire Allfree vom «Telegraph» bezeichnete «The Bench» als «semi-literarisch» und schreibt: «Man fragt sich, wie ein Verlag es für richtig halten konnte, diese grammatikalisch fragwürdige Sammlung schlecht gereimter Moralpredigten zu veröffentlichen, geschweige denn zu glauben, dass irgendein Kind irgendwo dieses Buch lesen will. Aber so ist das auf dem Planet Sussex, auf dem sogar die Familienerziehung zum Geschäft wird und sich alles um die Marke dreht.»
Mehr noch als der – in ihren Augen – dürftige Inhalt von «The Bench» kritisiert Claire Allfree die Rolle von Prinz Harry im Buch. «Besteht seine Aufgabe wirklich nur darin, auf seiner Bank zu sitzen und das Baby zu halten, während Meghan weitermacht und die Welt erobert?», fragt die Literaturkritikerin.
Auf eine Antwort von Harry und Meghan wartet Claire Allfree wohl bis heute.