In einem emotionalen Instagram-Post richtet sich Corey Walsh an seine Fans. Darin lässt er erahnen, dass er keine einfache Zeit hinter sich hat: «Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass heute der Tag sein würde, an dem ich sage ‹Scheiss drauf› und die Welt in mein Privatleben einweihe, hätte ich gesagt, dass das nie passieren wird», schreibt der BMX-Fahrer, der auf dem zehnten Rang der Weltrangliste steht.
Doch dank der Unterstützung seiner Familie, Freunden und seinen Sponsoren «kann ich endlich akzeptieren, dass ich schwul bin und offen damit umgehen», so Walsh weiter.
Er sei eigentlich nicht der Typ, der sein Privatleben öffentlich teilen möchte, schreibt Walsh. Und in einer perfekten Welt würde er das auch nicht müssen.
Doch mit seinem Statement möchte er anderen Mut machen: «Die Realität ist leider, dass viele Menschen in einer ähnlichen Situation stecken und noch damit zu kämpfen haben. Ich möchte, dass sie wissen, dass sie nicht alleine sind.»
Tatsächlich ist es besonders im männlichen Profisport – leider – noch immer keine Selbstverständlichkeit, dass sich Athleten outen. Viele von ihnen trauen sich erst nach ihrem Rücktritt, öffentlich über ihre Homosexualität zu sprechen. So etwa der ehemalige deutsche Fussballspieler Thomas Hitzlsperger, Schwimm-Legende Ian Thorpe oder hierzulande der ehemalige Kunstturner Lucas Fischer.
Mit Schwinger Curdin Orlik outete sich vergangenes Jahr der erste aktive Topsportler der Schweiz. Basketballspieler Marco Lehmann folgte Anfang des Jahres mit seinem Coming-out.
Nun trägt auch Corey Walsh dazu bei, dass die Ausnahme immer mehr zur Regel wird. Er spüre, dass die Welt sich verändert in eine Richtung, die verständnisvoller ist. Und nun die Zeit sei, jede Gelegenheit zu nützen, über dieses Thema zu sprechen.
Er schliesst mit den Worten: «Heilige Scheisse, das fühlt sich so gut an. Ich bin ganz euphorisch.» Seine Erleichterung ist förmlich spürbar.