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Bekannt für Benetton-Kampagne

Italienischer Star-Fotograf Oliviero Toscani (†82) ist tot

Star-Fotograf OiIviero Toscani (†82) ist tot. In den 1960er-Jahren hat er an der damaligen Zürcher Kunstgewerbeschule studiert. Später erregte er Aufsehen mit seinen Werbekampagnen etwa für Benetton. Das Museum für Gestaltung würdigte ihn mit einer Ausstellung

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Der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani ist tot.

Der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani ist tot.

imago/ZUMA Press

Noch bis vor einigen Tagen war sein Werk im Zürcher Museum für Gestaltung zu sehen, jetzt ist der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani im Alter von 82 Jahren «nach schwerer Krankheit» gestorben. Das bestätigte die Familie des Künstlers gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa. Toscani erlangte vor allem durch seine kontroversen Kampagnen für das Modelabel Benetton Berühmtheit.

«Mit grossem Schmerz geben wir die Nachricht bekannt, dass unser geliebter Oliviero heute, am 13. Januar 2025, seine nächste Reise angetreten hat. Wir bitten um Vertraulichkeit und Verständnis für diesen Moment, dem wir in der Intimität der Familie begegnen möchten», heisst es in einer Mitteilung. Wie die italienische Zeitung «L'Unione Sarda» schreibt, sei der Fotograf am 10. Januar aufgrund seines verschlechterten Gesundheitszustands in ein Spital eingeliefert worden.

Unheilbare Krankheit

Im August offenbarte Toscani in einem Interview, an der Krankheit Amyloidose erkrankt zu sein – einer seltenen Krankheit, die zu Organversagen führt. «Praktisch lagern sich Proteine an bestimmten lebenswichtigen Punkten ab und blockieren den Körper. Und man stirbt. Es gibt keine Heilung», erklärte der Fotograf. Zuletzt habe er sich einer experimentellen Behandlung unterzogen.

Toscani hatte in den 1980ern- und 90ern mehr als 15 Jahre lang Werbekampagnen für Benetton fotografiert, bis sich die Wege von Fotograf und Firma trennten.

Mehrfach wurde ihm vorgeworfen, mit der Auswahl seiner Motive – Magersüchtige, Aids-Kranke, zum Tode verurteilte Häftlinge – zu provozieren. Nach einer kurzen Rückkehr beendete der Konzern 2020 die Zusammenarbeit mit Toscani.

Ein Priester küsst eine Nonne – Oliviero Toscanis visueller Kommentar zu Religion.

Ein Priester küsst eine Nonne – Oliviero Toscanis visueller Kommentar zu Religion.

Handout: Museum für Gestaltung Z

Schockfotos sorgten für Furore

Für Furore sorgten seine Abbildungen eines Priesters und einer Nonne, im Kuss vereint, eines blutverschmierten Neugeborenen noch an der Nabelschnur oder eines Aids-Kranken auf dem Sterbebett. Auch Kondome in allen möglichen Farben waren auf seinen gefeierten Fotografien zu sehen. Er zeigte seine Bilder auch vielfach in zahlreichen verschiedenen Ausstellungen, auch in Deutschland.

Von Laszlo Schneider vor 7 Stunden