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Gleichberechtigung im Film

Julie Delpy kämpft für ein zeitgemässes Frauenbild

Die französische Schauspielerin und Regisseurin Julie Delpy engagiert sich 
für die Gleichberechtigung von Frauen in der Filmindustrie. Am «Women of Impact»-Symposium erzählt sie von ihren Erfahrungen in Hollywood und Paris.

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209426 Walter Kovacs/Panoramic/Starface 2016-07-11 Madrid Espagne Photocall du film "Lolo" avec Julie Delpy.*** No Spain *** Delpy, Julie

Vorbild: Filmemacherin Julie Delpy ist als Europäerin auch in Hollywood erfolgreich.

Dukas

Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte am Rande der grossen Erfolgsgeschichte des Zurich Film Festival: die Veranstaltung «Women of Impact». Bereits zum fünften Mal bietet der Event Frauen wie Männern, die sich im ungleich verteilten Machtgefüge der Geschäftswelt durchzusetzen vermochten, eine Plattform.

«Frauen sind in der Filmindustrie noch immer untervertreten, sowohl im künstlerischen als auch im technischen Bereich», erklärt ZFF-Co-Direktorin Nadja Schildknecht. «Gerade in der Filmförderung kommen Filmemacherinnen im Vergleich zu ihren Branchenkollegen zu kurz. Wir möchten beim ‹Women of Impact›-
Event Frauen das Wort geben, 
die es in der Filmbranche erfolgreich nach ganz oben geschafft haben.» 

Nadja Schildknecht ZFF Headquarter Bederstrasse 2019

ZFF-Co-Direktorin Nadja Schildknecht möchte mit «Women of Impact» Frauen das Wort geben, die es in der Filmbranche nach oben geschafft haben.

Geri Born

Nach Glenn Close, Juliette Binoche, Doris Leuthard und John C. Reilly, der sich 2018 für die Stärke der Frauen ausgesprochen hat, ist an der fünften Ausgabe Julie Delpy zu Gast. Die Französin ist eine der wenigen Schauspielerinnen und Regisseurinnen aus 
Europa, die auch in den USA erfolgreich ist. Am 29. September wird sie am Symposium von ihren persönlichen Erfahrungen in der Filmbranche erzählen. 

Delpy präsentiert ihre jüngste Regiearbeit

Am Festival präsentiert Delpy neben ihrem Auftritt am «Women of Impact» ihre jüngste Regiearbeit «My Zoe» als Europapremiere. Sie selbst stammt aus einer Schauspielerfamilie und stand schon mit 14 Jahren für «Détective» von Jean-Luc Godard vor der Kamera. 
Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1995 mit der Romanze «Before Sunrise» von Regisseur Richard Linklater, mit dem sie auch die Drehbücher für die Fortsetzungen «Before Sunset» und «Before Midnight» schrieb und dafür je eine Oscar-Nomination erhielt.

«Julie Delpy ist ein Vorbild für jede Frau», erklärt Unternehmerin Nadja Schildknecht. «Sie hat ihre Karriere ununterbrochen vorangetrieben, Drehbücher geschrieben, Regie geführt und als Schauspielerin schon in über 60 Filmen mitgewirkt.» 

Sandra Studer Glenn Close ZFF 2017

2017 war Glenn Close Gast an der Veranstaltung «Women of Impact».

Getty Images

Mit «Women of Impact», das von der Spoundation Motion Picture AG in Zusammenarbeit mit der Müller-Möhl Foundation 
organisiert wird, wollen die drei Gastgeberinnen Carolina Müller-
Möhl, Nadja Schildknecht sowie Nadja Swarovski eine breite 
Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass Frauen in der Filmwelt vielerorts noch immer benachteiligt sind.

«Unsere Veranstaltung soll der nächsten Generation von Frauen im Filmgeschäft Mut machen und uns alle für ein zeitgemässes Frauenbild im Film sensibilisieren», sagt Carolina Müller-Möhl, Gründerin und Präsidentin der Müller-Möhl Group und Müller-Möhl Foundation. «Deshalb diskutieren 
wir mit Frauen und Männern, 
die vor und hinter der Kamera Grossartiges leisten und den 
Mut haben, sich für Gender Equality starkzumachen.»

Nadja Swarovski, Mitglied des Execu
tive Boards von Swarovski, ergänzt: «Jeder soll die Möglichkeit bekommen, sich weiterzuentwickeln, gehört und gesehen zu 
werden, aufgrund des Talents oder der Arbeit, die geleistet 
wird, und nicht wegen des Geschlechts.» 

Julie Delpy Film my Zoe
ZVG
Der Film

«My Zoe» Mit ihrer siebten Regiearbeit wechselt Kult-Schauspielerin Julie Delpy von der Komödie erstmals ins dramatische Fach. Es gelingt ihr ein aufrüttelnder Familienfilm mit überraschender Wende. 
Die Story: Isabelle hat sich gerade scheiden lassen und macht eine schwierige Zeit durch. 
Der Streit um das Sorgerecht für Tochter Zoe zieht sich schleppend hin. Eines Morgens trifft sie der Schock: Die kleine Zoe wacht nicht mehr auf. Im Krankenhaus erfahren die hilflosen Eltern, 
dass das Mädchen in der Nacht eine Hirnblutung erlitten hat. Isabelle steht kurz davor, alles zu verlieren. Doch den Tod ihrer Tochter kann sie auf gar keinen Fall akzeptieren – und so nimmt sie die Dinge selbst in die Hand. 

So, 29. 9. 2019, 20.45 Uhr, Corso 1
Mo, 30. 9. 2019, 20.45 Uhr, Arthouse Le Paris
Fr, 4. 10. 2019, 16.30 Uhr, Corso 2

Von Aurelia Robles am 29. September 2019 - 13:27 Uhr