Seit Freitag wird der Kurznachrichtendienst X von einer Hasstirade des Skandalrappers Kanye West (47) geflutet: Unter anderem schwärmt er von Adolf Hitler (1889–1945), spricht sich für die Freilassung des wegen Sexhandels angeklagten Sean «Diddy» Combs (55) aus, äussert sich über die «Herrschaft» seiner Frau Bianca Censori (30) und setzt obendrein Dutzende antisemitische Posts ab. «Ich bin ein Nazi» und «Ich mag keine Juden und traue ihnen nicht» sind nur zwei Beispiele seines über Stunden andauernden Ausrasters in der Öffentlichkeit.
Dabei hatte sich der Rapper Ende Dezember 2023 bei der jüdischen Gemeinschaft für seine früheren Äusserungen entschuldigt. Dass West nach dieser mehrtägigen Eskalation zurückrudert, ist unwahrscheinlich. «Ich werde mich nie für meine Kommentare über Juden entschuldigen», lautete dazu ein Post.
In der Nacht auf Montag dann sein letzter Beitrag: «Ich melde mich bei Twitter ab. Ich bin Elon Musk dankbar, dass er mir erlaubt hat, Dampf abzulassen», schreibt er und spielt damit auf die letzten Male an, als er vom Inhaber der Plattform gesperrt wurde. Weiter bedankt er sich bei den Menschen, die ihm «Energie und Aufmerksamkeit» geschenkt hätten, und vergleicht seine Tirade mit einem «Ayahuasca-Trip».
Nicht Kanye Wests erster Antisemitismus-Skandal
Es nicht das erste Mal, dass der Rapper mit derartigen Äusserungen die Welt schockiert. Im Jahr 2022 hatte er zum ersten Mal Juden in der Öffentlichkeit attackiert, worauf er wegen Verstosses der Nutzerrichtlinien von der Plattform Twitter und später von Instagram gesperrt wurde. Ende 2022 leugnete er in einem Interview mit Alex Jones, einem Verschwörungstheoretiker aus dem ultrarechten Spektrum, den Holocaust und machte erstmals Äusserungen wie «Ich mag Hitler». Infolgedessen beendete der deutsche Sportartikelhersteller Adidas die Zusammenarbeit mit dem «Yeezy»-Designer. Auch die Produktion seiner Marke wurde eingestellt.
Wenn Kanye West das Netz mit seinen Äusserungen schockiert, kommt immer wieder die Frage auf, wie sehr der Rapper unter seiner Krankheit leidet. Wie seit einigen Jahren bekannt ist, wurde West mit einer bipolaren Störung diagnostiziert. Betroffene der psychischen Erkrankung leiden unter extremen Stimmungsschwankungen, die zwischen Depression und Manie abwechseln.
Kim Kardashian (44), deren Ehe mit dem Rapper nicht zuletzt deswegen unmöglich wurde, hat sich einst zur Krankheit ihres Mannes geäussert: «Er ist ein brillanter, aber komplizierter Mensch, der neben dem Druck, Künstler und Schwarzer zu sein, den schmerzhaften Verlust seiner Mutter erlebt hat und mit dem Druck und der Isolation umgehen muss, die seine bipolare Störung verstärkt», hiess es damals in ihrem Statement auf Instagram. Menschen, die Kanye West kennen würden, wüssten, dass seine Worte nicht immer mit seinen Absichten übereinstimmen. Wie ein Insider gegenüber «Page Six» sagt, würde sich Wests Ex-Frau nach der jüngsten Eskalation auf X «von Kanye fernhalten und will nichts mit dem Drama zu tun haben».