Bei Kim Kardashian, 39, darf gerne alles ein wenig extra sein. Zum Anpreisen ihrer neuen Unterwäsche-Kollektion Skims greift sie dementsprechend tief in die Marketing-Trickkiste. Nichts weniger als «Darauf habt ihr gewartet» nutzt sie, um ihre neue Linie zu promoten.
Worauf wir gewartet haben, ist ihre neue Unterwäsche-Serie. Statt «nur» gewöhnliche Shapewear zu produzieren, sorgt sich Kardashian nun auch um schwangere Frauen. Speziell für sie hat sie die Maternity-Linie ins Leben gerufen. Diese ist ab 16. September erhältlich und verspricht «Das Beste in Komfort» und dass «der sich verändernde Körper» während und nach der Schwangerschaft unterstützt wird.
Auf Kims Post hagelt es Kommentare. Viele Follower freuen sich auf die Stützwäsche aus dem Hause Kardashian. Andere zeigen sich erschüttert. «Was ist denn überhaupt der Punkt darin, schwanger zu sein, wenn du deinen wachsenden Bauch verstecken musst?», fragt sich eine Followerin. «Schwanger zu sein, ist meine einzige Chance, das Dicksein zu geniessen. Ich sehe den Sinn von Shapewear nicht, wenn in mir drin ein Wunder entsteht.»
Der Aufschrei ist enorm – obschon Skims gewiss nicht die erste Marke ist, die Shapewear für Schwangere produziert. Dass mit Kardashian aber eine vierfache Mutter und ein Superstar mit hoher Reichweite Stützmode für Schwangere anpreist, stösst vielen sauer auf.
Kardashian reagiert prompt auf die negativen Kommentare. Ob sie schon damit gerechnet hatte? «Wenn man nie schwanger war, kann man die Schwierigkeit nicht verstehen, dieses Gewicht mit sich rumzutragen», begründet sie. «Skims Maternity ist nicht dazu da, um zu verschlanken, sondern um zu unterstützen. Der Bauch-Teil schmälert den Bauch nicht, das Material da ist dünner als beim Rest des Artikels.»
So sollen die Unterhosen Support liefern und beim Rumtragen des schweren Gewichts helfen, was wiederum den Unterrücken entlasten soll. «Wir haben diese Kollektion gelauncht auf Anfrage von Zehntausenden von Frauen, die darum gebeten haben, und weil es etwas war, das auch ich während meiner Schwangerschaft gebraucht habe», begründet Kardashian. Sie sei «unglaublich stolz» darauf, eine Lösung anbieten zu können, die Komfort und Unterstützung liefere – «in der Zeit, in der wir sie am meisten benötigen: während der Schwangerschaft und danach».
Auch Prominente beschäftigt das Thema. Als Stimme gegen die Schwanger-Shapewear erhebt sich Jameela Jamil, 34. Die Britin sieht den Sinn darin nicht. «Ich wünschte, wir könnten uns auf das Innere eines schwangeren Körpers fokussieren, nicht auf das Äussere. Man muss seine Form nicht korrigieren oder verstecken.» Man solle einfach versuchen, «mit diesem Wunder zu fahren, das Beste zu machen und sich so zufrieden und glücklich zu fühlen wie unter den Umständen nur möglich». Das Fazit der Schauspielerin ist klar: «Eine Schwangerschaft ist hart genug und bringt schon genug Sorgen mit sich.» Sich mit dem eigenen Erscheinungsbild herumzuschlagen, soll nicht zusätzlich belasten.
In einem weiteren Post rudert Jamil zurück und erklärt, dass sie Kim nicht direkt angreifen wollte. «Soweit ich das verstehe, ist ihr Produkt sicher. Aber es gibt definitiv ein grosses gesellschaftliches Problem mit der Art, wie schwangere Frauen glauben, aussehen zu müssen, währenddem ein Baby in ihnen wächst.» Falls sie jemals ein Baby kriege, «werde ich die Dehnungsstreifen und die neuen Kurven willkommen heissen».
Doch Kardashian kriegt auch Unterstützung aus den VIP-Reihen. Ihre Freundin und Model Chrissy Teigen, 34, spricht sich klar für die Wäsche aus. Und sie hat das unangefochten beste Argument: Teigen ist gegenwärtig zum dritten Mal schwanger. «Der Grund, weshalb ich Schwangerschafts-Shapewear liebe, ist, weil sie die Falten meiner Vagina und meines Bauches davor bewahrt, die Unterwäsche zu essen.»
Sie erklärt weiter: «Wenn du schwanger bist, dich häufig setzt und normale Unterwäsche trägst, rutscht diese einzig und allein in Falten, von denen ich nicht mal wusste, dass ich sie habe.» Mit der formenden Unterwäsche, so Teigen, versuche sie lediglich, sich gut zu fühlen – «in einer Zeit, in der es psychisch herausfordernd sein kann».
Sie und alle anderen Schwangeren seien keine «Idiotinnen», wie die Ehefrau von John Legend sagt. Die Shapewear ist ihr zufolge nicht dazu da, den Körper schlanker zu machen. «Wir glauben nicht, dass wir damit das Bild eines magisch heissen Körpers abgeben», sagt sie. «Wir versuchen nicht, euch auszutricksen. Ich meine: Wir sind schwanger!»
Sie verstehe dementsprechend nicht, warum um Kardashians Linie eine solche Diskussion ausgebrochen ist. «Ich glaube nicht, dass ich deswegen eine magische Taille habe. Und ich trage die Wäsche auch nicht deswegen», erklärt sie. «Ich will einfach Unterwäsche tragen, die schön ist, weich und bequem, in der ich mich gut fühle, die sich angenehm über meinen Bauch spannt – und die meine Vagina nicht isst.»
Was haltet ihr von Schwangerschafts-Shapewear? Total gaga oder eine Erleichterung im Alltag einer Schwangeren? Diskutiert mit in der Kommentarspalte unten.