Weltstar Tina Turner (†83) liebte ihr Leben in der Schweiz. Über 25 Jahre verbrachte die Queen of Rock 'n' Roll mit ihrer grossen Liebe Erwin Bach (68) in der Villa Algonquin in Küsnacht an der Zürcher Goldküste. Dort verstarb sie am 24. Mai 2023 nach langer Krankheit. Rund um den Globus trauerten Menschen um eine der grössten Stimmen, eine beeindruckende Künstlerin, ihr Idol. Menschen aus aller Welt pilgerten zu ihrem Haus, vergossen Tränen, legten Blumen und Briefe nieder. Der Andrang war vorübergehend so gross, dass der Verkehr auf der Seestrasse geregelt werden musste.
Am Freitag jährt sich Tina Turners Todestag zum ersten Mal. Wer hofft, dann werde die weltberühmte Küsnachterin, die ihrer Wohngemeinde vor zehn Jahren die Weihnachtsbeleuchtung «Golden Twigs» (goldene Zweige) schenkte, speziell geehrt, wird enttäuscht.
Gemeindepräsident rechnet nicht mit vielen Fans
Gemeindepräsident Markus Ernst (51) sagt zu «Blick»: «Seitens der Gemeinde ist für den Tag nichts geplant. Wir gehen auch nicht davon aus, dass sich wieder viele Fans zu Tina Turners ehemaliger Villa begeben werden.»
Auf die Frage, ob sie später noch geehrt werden wird, meint Ernst: «Ich schliesse nicht aus, dass es eines Tages irgendetwas geben könnte, das an Tina Turners Lebensort erinnert. Wir möchten dies jedoch in enger Zusammenarbeit mit Erwin Bach tun. Wir wollen ihn erst die Trauer verarbeiten lassen. Es wird sicher noch Gespräche mit ihm geben.»
Tina Turners Geburtsort ehrt sie mit Bronze-Statue
Anders sieht es im Geburtsort des Rockstars mit Schweizer Pass aus. Die Stadtverwaltung von Brownsville im US-Bundesstaat Tennessee genehmigte die Installation einer Bronze-Statue von Tina Turner. Gemäss dem Portal «TMZ» soll sie in einem Park aufgestellt werden. Nahe der Schule, die Turner besuchte. Die Enthüllung ist für Herbst 2025 geplant. Die umgerechnet rund 140'000 Franken sollen über öffentliche und private Zuwendungen zusammenkommen.
Dass in Küsnacht am 24. Mai nichts passiert, stösst auf Verwunderung. «Kurz nach dem Tod von Montreux-Jazz-Festival-Gründer Claude Nobs wurde ein Weg nach ihm benannt. Die Statue von Freddie Mercury wurde fünf Jahre nach dessen Tod 1996 da an der Uferpromenade aufgestellt», so Harry John (58), Ex-Tourismus-Direktor von Montreux. Er ergänzt: «Ich hoffe, dass Tina Turner in Küsnacht eine Ehrung erhalten wird. Es ist ein Zeichen von Dankbarkeit und Wertschätzung, die sie verdient hat.» Zudem dürfe die Wertschöpfung nicht unterschätzt werden. «Jährlich strömen Tausende zur Mercury-Statue.»
Ein Weg ist nach Ski-Legende Vreni Schneider benannt
Auch andere Gemeinden wissen ihre Berühmtheiten zu ehren. Die Band Krokus erhielt 2022 von der Stadt Solothurn einen Ehrenstein oder Ski-Legende Vreni Schneider (59) in Elm GL vor 12 Jahren einen nach ihr benannten Weg.
«Tina Turner ist und bleibt Simply the Best», sagt Kommunikationsexperte Frank Bodin (64). «Die Menschen in Küsnacht liebten sie. Es würde ihnen und den unzähligen Fans aus dem Herzen sprechen, man könnte sich an einem speziellen Ort – einem Brunnen, einem Baum oder einer Statue – an sie erinnern.»