Da hat sich aber mal einer gar nicht mehr gespürt. Ein Mann beschimpfte Máxima, Königin der Niederlande, als «Krebshure» und «Tochter eines Mörders». Der 62-Jährige wurde im Oktober 2019 mit einer Gruppe anderer von Polizisten angehalten und liess daraufhin seiner Hasstirade auf die Frau von König Willem-Alexander freien Lauf.
Máxima selber war zum Glück ( ... des Mannes) nicht anwesend. Denn die als schlagfertige Frau bekannte Königin hätte dem Knallkopf das sicher nicht durchgehen lassen. Am 23. Januar 2020 machte das Gericht dann kurzen Prozess und verurteilte den Delinquenten zu vierzig Stunden gemeinnütziger Arbeit. Máxima selber hatte sich zu dem Vorfall nie geäussert.
Es gibt aber noch einige andere Beispiele von «Fans», die sich, geht es um den Promi ihrer Wahl, plötzlich nicht mehr spüren. Hier die krassesten Beispiele.
2013 fuhren zwei Männer in eine Einbahnstrasse in New York und wurden von der Polizei erwischt. Mark Staake und sein Neffe Tanner Ruane waren auf dem Weg zu einem Fan-Treffen mit Justin Bieber, 25. Als die Beamten den Kofferraum des Onkel-Neffe-Duos öffneten, fanden sie darin Gartenscheren und Seile. Bei den späteren Ermittlungen kam heraus, dass sie geplant hatten, den Popstar zu kastrieren und umzubringen.
Jetzt ist das an sich schon gruselig und seltsam genug, aber es wird noch schlimmer: Der Auftraggeber des Duos war der verurteilte Mörder und Vergewaltiger Dana Martin. Der damals 45-Jährige sass hinter Gittern und brachte die beiden Männer dazu, seinen Plan ausführen zu wollen. Martin ist zweimal lebenslänglich verurteilt, weil er ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigte und umbrachte. Als Grund für sein geplantes Attentat auf Bieber gab er an, dass er es hasste, wie sich der Star verändert hatte. «Sein neues protziges Verhalten hat mich aufgeregt. Damit kann er vielleicht neunjährige Mädchen beeindrucken, aber sein erwachsenes Publikum wird sich so nicht belügen lassen.»
Martin versprach seinen Auftragnehmern Staake und Ruane 50 000 Franken, je einen Ferrari, die Pacht einer Farm, die vorher Schauspieler Michael J. Fox gehörte und 2 500 Franken pro abgelieferten Bieber-Hoden.
Alle drei Männer wurden wegen versuchten Mordes verurteilt.
Sängerin Joss Stone hatte unglaubliches Glück im Unglück. Sie entging nur knapp einem grausamen Verbrechen und das, weil sie an der Hochzeit von Prinz William, 38, und Herzogin Kate, 38, war.
Zwei Männer hatten geplant, in das Haus der 32-Jährigen einzubrechen, sie auszurauben, zu enthaupten und in einer Plastiktüte zu entsorgen. Die Polizei verhaftete die beiden mutmasslichen Täter, weil sie verdächtigt wurden, in das Anwesen Stones einbrechen zu wollen. Einen Tag später fanden die Beamten Schwerter, Seile und einen Leichensack in einem Versteck nahe der Villa.
Die Soul-Ikone erholte sich von dem vereitelten Anschlag erstaunlich gut und auf ihre Weise: «Mir geht es absolut gut und ich mache mit meinem Leben weiter wie bisher», liess sie einige Tage später vermelden.
Mavin Magallanes versuchte 2016 mehrmals, in Kylie Jenners Villa einzubrechen. Zweimal indem er das Tor zur Einfahrt des Hauses mit seinem Auto rammte. Nach dem zweiten Versuch konnte die Polizei den Mann fassen.
Ein Jahr später gestand Magallanes, einen Obdachlosen ermordet zu haben. Kurze Zeit später wurde ihm ein weiterer Mord an einem anderen Clochard nachgewiesen.
Das wohl traurigste und berühmteste Beispiel von «Fanliebe gone wrong» ist die Ermordung von John Lennon, † 40, durch Mark David Chapman. Am 8. Dezember 1980 verliess der Beatles-Sänger gemeinsam mit seiner Frau Yoko Ono, 86, das gemeinsame Apartment. Lennon gab Chapman, der vor dem Gebäude wartete, ein Autogramm und ging seines Weges. Als das Paar fünf Stunden später wieder heimkam, wartete Chapman noch immer vor dem Haus. Ohne Vorwarnung schoss er Lennon viermal in den Rücken.
Mark Chapman wurde verhaftet und später verurteilt. Er galt als extremer Fan der Beatles, war aber erzürnt von Lennons Aussagen, dass die Band grösser sei als Jesus. Später wurde der Amerikaner mit Schizophrenie diagnostiziert, auch soll er geplant haben, weitere Prominente zu ermorden, darunter Elizabeth Taylor und Jacky Kennedy.